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Mensch Mahler | Die Podcast Kolumne
Trotzkraft und Sanftwut
241128PC: Resignation
Mensch Mahler am 28.11.2024
Mein Nachdenken über den Sinn umweltfreundlichen Verhaltens begann im Jahr 1985. Ich fuhr als Besitzer eines VW-Golf mit Katalysator – eines der ersten Autos dieser Ausstattung – am Kraftwerk Buschhaus bei Helmstadt an der damaligen Zonengrenze vorbei. Einen Tag später las ich in der Zeitung, dass das Braunkohlekraftwerk seine Filteranlagen ausgebaut hatte und die Emissionen ungehindert in die Atmosphäre geschleudert wurden. Ich kam mir komplett verarscht vor. Damals war ich noch bedingungsloser Pazifist. Ich unterstützte die Bemühungen von SIPRI, Stockholm International Peace Research Institut. Ich setzte auf Verhandlungslösungen. Dieser Zahn wurde mir gemeinsam mit Joschka Fischer im Jugoslawienkrieg gezogen, dazu habe ich Putin gar nicht gebraucht. Wir sind konsequente bis fanatische Mülltrenner und Plastik-Verweigerer. Und erleben immer wieder, dass gelbe Säcke und Problemmüll ins Ausland verklappt werden und keineswegs sauber getrennt und recycelt werden.
Was will ich damit sagen? Ich hoffe, dass der Kipppunkt in die Resignation und Gleichgültigkeit mich und uns nicht ereilt. Also die Frage: Wozu das alles, wenn sich offensichtlich der überwiegende Rest der Welt und die Politik sich nicht darum kümmert? Bin ich eigentlich bescheuert? Mein Schwiegervater pflegte halb im Scherz aber mit ernstem Hintergrund zu sagen: Für mich reicht es noch voll. Was übersetzt nichts anderes heißt als „Nach mir die Sintflut.“ Wir sagten in den heißen 80iger Jahren des vorigen Jahrhunderts „Wir gehen mit der Erde um, als hätten wir eine zweite im Kofferraum.“ Ich hoffe und bete, dass noch ein paar IdealistInnen übrigbleiben, die sich ihre Hoffnung nicht nehmen lassen – trotz allem. Ich möchte gerne weiter dazu gehören. Mit Trotzkraft und Sanftwut.
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121. Wählen gehen und wirklich hingehen
02:11||Season 4, Ep. 121Sicher haben Sie auch schon Ihre Wahlbenachrichtigung für den 23. Februar erhalten. Ist knapp diesmal, der Winterwahlkampf ist schon im Gange. Auf der Benachrichtigung steht wie immer der Hinweis, dass man auch per Brief wählen kann. Diese Möglichkeit gibt es übrigens schon seit 1957. Wahlberechtigte, die am Wahltag nicht den Wahlraum in ihrem Bezirk aufsuchen konnten, durften jetzt per Post mitwählen. Immer mehr Menschen nutzen diese Möglichkeit seit jüngster Zeit ganz selbstverständlich, auch wenn sie am 23. Februar weder verreist oder im Krankenhaus sein werden. Waren es bei der Bundestagswahl 2017 noch 28,6 %, der per Brief gewählt haben, wählte bei der letzten Bundestagswahl 2021 fast die Hälfte, 47,3 Prozent der Wähler durch Briefwahl. Ich kann das nicht verstehen. Von ganz früher her, da war ich noch Kind, habe ich diese Wahlen als einen feierlichen Akt empfunden. Hatten unsere Väter nicht einen Anzug an? Man schritt zum Wahllokal, machte sein Kreuz und holte vielleicht noch beim Bäcker Kuchen für den Nachmittag. Bis heute, auch wenn ich unzählige Male gewählt habe und ein paar Mal selbst Wahlhelferin war, ist es ein besonderes und eher positives Erlebnis. Davon abgesehen: kann nicht immer noch irgendwas passieren, eine Äußerung fallen, ein Skandal aufgedeckt, der meine Entscheidung für einen Kandidaten oder eine Partei noch ändert? Und durch die Neuwahl wird es diesmal knapp, die Unterlagen werden erst ca. 2 Wochen vor der Wahl verschickt. Also warum nicht ganz normal am Sonntag, 23. Februar irgendwann zwischen 8 und 18 Uhr das Wahllokal auf-suchen? Auch wenn man plötzlich krank wird, gibt es Notlösungen. Andererseits steigt die Wahlbeteiligung in den letzten Jahren und wenn es mit der beliebten Briefwahl zu tun hat, na gut!120. Extreme Kälte in Washington
02:22||Season 4, Ep. 120Heute schauen wir nach Amerika, denn Donald Trump wird offiziell als US-Präsident vereidigt. Dort mittags um 12 Uhr, hier um 18 Uhr. Schauen wir mal auf das, was schön ist: nämlich die uralten und gehegten Traditionen, die hier eine Rolle spielen. Selbst das Datum 20. Januar hat die amerikanische Verfassung schon 1933 so vorgeschrieben. Zunächst gibt es für Trump eine erste Unterweisung im Weißen Haus. Auch wenn er das ja nun schon kennt. Dort treffen der scheidende und der künftige Präsident samt Vizepräsidenten aufeinander. Danach wird Joe Biden Donald Trump ins Kapitol begleiten, wo dann die Vereidigung des neuen Präsidenten stattfindet. Die Zuschauertribünen werden gut gefüllt sein, jeder kann theoretisch dabei sein. Traditionell werden auch die noch lebenden Ex-Präsidenten an der Amtseinführung teilnehmen. George W. Bush hat seine Teilnahme angekündigt, ebenso wie die Präsidenten Bill Clinton und Barack Obama. Michelle Obama hat allerdings abgesagt. Die Nationalhymne wird von einem Tenor gesungen und der Country-Sänger Lee Greenwood wird „God Bless the USA“ singen. Alles feierlich, alles von besten Wünschen begleitet, vor allem auch der Amtseid, den der 47. Präsident der Vereinigten Staaten sprechen wird. Grob übersetzt: „Ich schwöre feierlich, dass ich das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten treu ausüben werde und dass ich die Verfassung der Vereinigten Staaten wahren, schützen und verteidigen werde.“ Braucht eine Demokratie solche Rituale? Wurde schon zu Bidens Amtseinführung die Historikerin Barbara Stollberg-Rilinger gefragt und sie sagt: Unbedingt, die Einführung des neuen Amtsträgers sei ein „Akt der Verwandlung“ und es wichtig zu sehen, dass die institutionelle Ordnung dieselbe bleibe. Möge diese heilende Wirkung zumindest heute ihre Kraft entfalten. Gerade weil unter Trumps persönlichen Gästen Milliardäre und Staatslenker sitzen, die es nicht ganz so mit Tradition und Demokratie halten.117. Schulfach Gesundheit
02:02||Season 4, Ep. 117Das Jahr war gerade erst 9 Tage alt, da hat Bundesärztekammer- Präsident Klaus Reinhardt, ein Umsteuern in unserem Gesundheitssystem gefordert. Tenor vor allem: Prävention, bessere Versorgungssteuerung, aber auch Entbürokratisierung. Das System sei zu teuer und zu ineffizient. Das kann er alles auch genau benennen und beziffern. Bleiben wir mal bei der Prävention. Er hat so recht, wenn er sagt, Ziel müsse es sein, ein stärkeres Gewicht auf Gesundheitskompetenz und Vorbeugung zu legen. Und das meint nicht nur sowas wie Krebsvorsorgeuntersuchungen. Das Wissen über Gesundheit und Ernährung müsse schon im Kindergarten und in der Schule beginnen. Schulfach Gesundheit also. Das würde ich auch begrüßen, auch wenn es schon so viele Fächer und so viel Lernstoff gibt. Auch die teils prekäre Situation an unseren Schulen ist bekannt, Stichwort Lehrermangel. Doch könnten hier gut auch schulfremde Personen eingesetzt werden. Oder die Fächer Bio und NaWi gehen zumindest eine Zeit lang in Richtung Gesundheit. Ist es nicht eine Kernkompetenz, an der letztlich vieles hängt? Immer mehr Schulkinder leiden an chronischen Krankheiten, Übergewicht und psychischen Belastungen, sagt auch der Kindergesundheitsbericht 2024. Auch die Stiftung Kindergesundheit, die diesen vorgelegt hat, sieht Schulen als Orte, an denen Prävention, Gesundheitsförderung und psychisches Wohlbefinden eine zentrale Rolle spielen müssen. Und der Deutsche Pflegerat schlägt dazu – genau - die Einführung des Schulfaches „Gesundheit“ vor. Alle sind sich einig, jedenfalls die sich auskennen und besorgt auf die Zahlen und Fakten und in die Zukunft schauen.116. Liefer-Wahnsinn und kein Ende
02:17||Season 4, Ep. 116Wenn ich nachmittags mit dem Rad unterwegs bin, ist in unseren Straßen kaum ein Durchkommen, an fast jeder Ecke steht ein Lieferwagen. DHL, UPS, Hermes, Amazon aber auch die unzähligen Lebensmittel- und Getränkelieferer. Auch als Fußgänger ist es schwer geworden, kleine Straßen zu überqueren und zu gucken, ob ein Auto von rechts kommt. Bin ich altmodisch, wenn ich sage, dass wir uns noch nie – nicht mal in der Coronazeit Lebensmittel haben liefern lassen? Getränke kann ich noch verstehen, auch wir wohnen im 4. Stock ohne Fahrstuhl, schleppen trotzdem selbst hoch. Lebensmittel aber kaufe ich eigentlich gern und will sie auch aussuchen. Z.B. eine Avocado - darf nicht zu hart und nicht zu weich sein und die Bezeichnung essreif trügt meist. Bananen liegen oft sehr grün im Regal – schrecklich, wenn ich die noch am gleichen oder nächsten Tag essen will. Die Käse-Auswahl sehe ich gern vor mir und entscheide oft spontan. Ist es Zeitknappheit, was ja schlimm wäre, oder gar Faulheit, wenn man sich alles nach Hause bringen lässt? Wie viele Papiertüten werden sinnlos nur einmal gebraucht? Wie viele Fahrten und zugestellte Straßen mit den typischen Sprintern? Ja, es gibt auch kleine E-Fahrzeuge, aber auch die verbrauchen ja Energie. Bis zu 19.000 Produkte bietet allein der Lieferdienst Knuspr: Nahrungsmittel, Drogerie, Tiernahrung und Apotheke inbegriffen. Fast alle Supermarktketten haben eigene Lieferdienste. Und global geht’s noch weiter voran: In Indien boomt der superschnelle Versandhandel. Egal ob Orangen oder das neue Handy, möglichst ist alles in 10 Minuten da. Quick-Commerce heißt das. Aber in den Großstädten herrscht oft chaotischer Verkehr und 40° C Grad sind keine Seltenheit. Also lieber gar nicht raus. Sollte sich aber hier bei uns der Trend wieder zurückdrehen zum Old-School im Laden einkaufen? Ich bin dann schon da, suche in Ruhe aus und lasse mich inspirieren.115. Warte nicht auf bess‘re Zeiten
01:34||Season 4, Ep. 115Seit langer Zeit habe ich im November mal wieder eine CD gekauft, aus purer Neugier, denn als ich jung war, so in den 80’ern, liebte ich die politischen und romantischen Songs von Wolf Biermann. Und zu dessen 88-jährigen Geburtstag Mitte November haben 22 eher jüngere Musikerinnen und Musiker das Coveralbum "Wolf Biermann Re:Imagined - Lieder für jetzt!" aufgenommen. Den Impuls dazu gab Biermanns Frau Pamela. Was für eine gute Idee - so schön, die so vertrauten Lieder wieder zu hören, diese Mischung aus Politik, Rebellion, Liebe, Alltagsbeobachtungen, Zeitgeschehen. Poetisch, eingängig und auch musikalisch schon durch ihn zu wundervollen Ohrwürmern geworden. Gleich, als ich die CD einlegte, kam Freude auf und ich konnte nicht anders, als mitzusingen. Denn die neuen frischen Coverversionen sind zum großen Teil grandios! Auf diese Weise werden die zeitlosen Songs jüngeren Generationen bekannt und wir älteren Fans bekommen wohlige Erinnerungen. Wenn auch Sie also was mit ‚Du, lass dich nicht verhärten in dieser harten Zeit‘ oder ‚Warte nicht auf bessre Zeiten‘ anfangen können, dann leisten Sie sich mal wieder eine CD: "Wolf Biermann Re:Imagined - Lieder für jetzt!"114. Böllerverbot jetzt!
02:04||Season 4, Ep. 114Heute vor 2 Wochen war Sylvester. Und schon der 1. Januar barg für mich 2 Enttäuschungen. Habe nicht am Neujahrslauf teilgenommen, obwohl ich es unbedingt wollte. Aber nun ja, zulange und schön gefeiert, eigene Schuld. Die zweite Enttäuschung war, dass es hier in Berlin nicht etwa ruhiger, gesitteter zuging, sondern teils schlimmer als je zuvor. Denn Feuerwerk ist nicht mehr gleich Feuerwerk. Bei den Nachrichten am Neujahrstag hätte ich mir am Liebsten die Ohren zugehalten. Das Haus in Schöneberg, so sehr beschädigt, dass die Mieter aller 36 Wohnungen erstmal ausziehen mussten. Muss man sich mal vorstellen! Die Apotheke unten ebenfalls kaputt. Es war eine Kugelbombe, ebenso wie im Fall des schwerverletzten Siebenjährigen in Tegel und des Polizisten, dem eine solche in Prenzlauer Berg die Wade zerfetzte. In Kremmen ist ein junger Mann durch das Zünden einer Kugelbombe ums Leben gekommen. Die Berliner Feuerwehr hatte bis morgens um 6 Uhr fast 1900 Einsätze, deutlich mehr als im Vorjahr. Die Polizei kam auf 2168. Toll, dass Leute diesen Job überhaupt noch machen. Immerhin gab es 400 Festnahmen. ‚Die verwechseln Sylvester mit Krieg‘, sagte ein Polizist in der Nacht. Als Kind und Jugendliche und noch lange als Erwachsene hab ich das Feuerwerk und das Knallen geliebt und auch selbst gezündet. Nun aber habe ich die Petition für ein Böllerverbot unterzeichnet, wie mehr als 2 Millionen weitere. Hinzu kommt das Leid der Tiere, die enorme Luftverschmutzung …und wie muss es sich für Kriegsflüchtlinge anfühlen? Wenn sich die Bedingungen so sehr verschärfen, wenn es buchstäblich um Menschenleben geht, dann kann man seine Meinung auch ändern.111. Verstehen, was Verlust bedeutet
02:13||Season 4, Ep. 111Jeden Tag komm ich dran vorbei und nun hab ich es endlich geschafft, mal hinein zu gehen ins ‚Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung‘ hier in Berlin am Anhalter Bahnhof. Nennt sich ein ‚einzigartiger Lern- und Erinnerungsort zu Flucht, Vertreibung und Zwangsmigration in Geschichte und Gegenwart‘. Letztlich habe auch ich eine Fluchtgeschichte - meine Mutter, damals noch Kind und deren Mutter und Großmutter mussten wie so viele am Ende des Krieges aus Schlesien fliehen. Wie sehr hat das geprägt. Mindestens bis in meine Generation, denn ich hab die dramatischen Geschichten ja immer und immer wieder gehört. Nach Wochen kamen sie zu Fuß nach Berlin. Untergekommen zunächst in einem ausrangierten Eisenbahnwaggon in Waidmannslust. Sie hießen nicht Flüchtlinge, sondern Heimatvertriebene. So steht es auch auf den Vertriebenenausweisen meiner Großeltern. Auch heute ist Flucht allgegenwärtig - vor Krieg, unerträglichen Lebensumständen, Verfolgung und auch bewusste Vertreibung gibt es tausendfach. All diese alten und neuen Geschichten zeigt das Zentrum eindrucksvoll mit Original-Dokumenten, Aufrufen an die Bürger, persönlichen Gegenständen, hilfreichen Dingen im Alltag, sogar Broschüren, wie man sich einfache Möbel wie den sogenannten Knüppeltisch selbst bauen kann. Die Fotos der typischen Flüchtlingstrecks mit ihren Leiterwagen sind schwer auszuhalten. Besonders die der Fliehenden im eisigen Winter 44/45 über das Frische Haff, erfrorene Menschen und Pferde seitlich am Weg liegend. Auch ein hölzerner Pferdewagen in Originalgröße steht dort. Karten und gut verständliche Texte erläutern dies alles. ‚Verstehen, was Verlust bedeutet‘ – das können Sie jederzeit bei freiem Eintritt im ‚Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung‘ hier in Berlin am Anhalter Bahnhof.110. Altwerden ist nichts für Feiglinge
02:10||Season 4, Ep. 110250110PC: Altwerden ist nichts für Feiglinge Mensch Mahler am 10.01.2025Wir haben die Lawine auf uns zurollen sehen – und jetzt erschrecken wir doch über die Wucht. Die Altersarmut ist auf breiter Front in Deutschland angekommen. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat die Studie „Hohes Alter in Deutschland“ veröffentlicht. Demnach sind 22,4 Prozent der Bevölkerung im Alter von 80 Jahren und älter von Einkommensarmut betroffen. Fast ein Viertel der 80igjährigen plus leben von 1167 Euro im Monat.Bildung ist hier ein ausschlaggebender Faktor: Die Armutsquote unter den Niedriggebildeten ist mit 41,5 Prozent ungleich höher als bei den Hochgebildeten dieser Altersgruppe mit 6,7 Prozent.Das durchschnittliche monatliche Nettoäquivalenzeinkommen von hochaltrigen Frauen liegt bei 1765 Euro, jenes von hochaltrigen Männern bei 2068 Euro. Damit liegt das Einkommen der Frauen circa 300 Euro unter dem Einkommen von Männern. Zudem ist die Armutsquote hochaltriger Frauen um mehr als neun Prozentpunkte höher als bei Männern. Besonders hoch ist die Armutsquote bei Frauen, die nie einer Erwerbstätigkeit nachgegangen sind. Diese haben im Durchschnitt ein monatliches Nettoäquivalenzeinkommen von 1369 Euro, die Armutsquote liegt hier bei über 50 Prozent.Hinzu kommt, dass die Pflege für viele nichtmehr bezahlbar ist. Warum wird häusliche Pflege noch immer nicht vergütet?Eine Gesellschaft muss sich daran messen lassen, wie sie mit ihren Alten und Schwachen umgeht.Unsere Stiftung eudim – für soziale Gerechtigkeit hat ein besonderes Augenmerk auf die Probleme der altgewordenen Menschen in Deutschland gerichtet. „Lebenswert Zukunft – erfülltes und würdiges Altern ermöglichen“. Auf der Hompage eudim.de erfahren sie mehr darüber – und dort ist auch der vollständige Text der Studie „Hohes Alter in Deutschland“ nachzulesen. www.eudim.de109. Angst essen Seele auf
01:47||Season 4, Ep. 109250109PC: Angst essen Seele auf Mensch Mahler am 09.01.2025Der Termin beim Hautarzt gestern war nicht gut. Ein Muttermal wurde entfernt, die histologische Untersuchung wird zeigen, ob es etwas Böses ist. Ich habe Hautkrebs hinter mir, der konnte weggestrahlt werden. Drei Biopsien der Prostata in den letzten Jahren haben glücklicherweise keine schlimmen Ergebnisse gebracht. Ich habe das Gefühl, dass Deutschland nur noch von Feinden umgeben ist. Nachdem Russland und China uns nicht besonders freundlich behandeln, zeigt uns der designierte US-Präsident jetzt auch noch, was er von den Europäern und besonders vom Land seiner Vorfahren hält: nichts. Es gibt keine wirklichen Fortschritte in der Klimakatastrophe. Stand heute: die Erde wird für die Spezies Homo Sapiens über kurz oder lang unbewohnbar werden.Als ich gestern aus der Hautarztpraxis rausgelaufen bin, habe ich geheult und kräftig somatisiert. Mir fiel der Satz von Reiner Werne Fassbinder ein: Angst essen Seele auf. Mit dem Titel seines 1973 verfilmten Sozialdramas hat er drastisch klargemacht, welche zerstörerische Macht die Angst hat. Es gibt da aber noch die Resilienz. Laut Definition ist Resilienz so etwas wie Elastizität, also die Fähigkeit, eine durch äußere Einwirkung verursachte Veränderung aus eigener Kraft rückgängig zu machen, in den Ausgangszustand zurückzuspringen.Ich bin nur kurzfristig in den Angstzustand zurückgesprungen, den ich aus langen schlaflosen Nächten im Krankenhaus kenne. Die Zuversicht und die Hoffnung gewinnen wieder die Oberhand. Gott sei es gedankt.