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Berliner Ensemble Podcast

Audioeinführung "Exil"

Paris, 1935: eine pulsierende Großstadt mitten in Europa. Eine Stadt, die zum Exil-Ort wurde für Tausende, die nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 Deutschland verlassen mussten. Noch liegt der bisher größte und verlustreichste Krieg der Menschheitsgeschichte unvorstellbar vier Jahre in der Zukunft. Doch die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler markierte bereits 1933 das Ende der parlamentarischen Demokratie und den Beginn einer Diktatur. Als einer der Ersten erkannte Lion Feuchtwanger, Sohn eines jüdischen Fabrikanten, schon in den 20er-Jahren die Gefahren, die von Hitler und seiner Partei ausgingen.


In seiner "Wartesaal"-Trilogie, deren letzten Teil Exil er kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs beendete, gelingt es ihm, diese "Zeit des Wartens" lebendig zu machen – für die Nachgeborenen, die nicht würden begreifen können, warum die meisten untätig blieben und selbst die, "die richtige Erkenntnisse hatten, so seltsam und unbegreiflich dahinlebten", während die Gewalt der nationalsozialistischen Herrschaft immer konkreter wurde. Feuchtwanger beschreibt Menschen, die alle mit der Frage kämpfen, was es heißt, in dieser Situation "das Richtige" zu tun. Es sind Geschichten von Karrierismus, Opportunismus, Unterdrückung, Zivilcourage, Liebe und Verrat. Was ist "das Richtige"? Und was ist man bereit, dafür aufs Spiel zu setzen?


Mehr Informationen und Tickets für "Exil" gibt es unter https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/exil.


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  • Audioeinführung "Warten auf Godot"

    14:19|
    Zwei Heimatlose in einer unbestimmbaren Landschaft und einer ungewissen Zeit. Sie sprechen erwartungsvoll über den zukünftigen Tag und suchen verzweifelt nach gemeinsamen Erinnerungen aus vergangener Zeit, ihre Gegenwart besteht aus nichts als Warten. Um die Marter des Wartens und Nicht-gehen-könnens zu ertragen, widmen sie sich dem Spiel. Wenn Beckett gewusst hätte, worauf dieses Paar wartet, hätte er das Stück nicht geschrieben, antwortete er einst. Worauf warten wir? Und welche Spiele erfinden wir, um die Zeit zu vertreiben und ohne Bewusstsein in unserer Gegenwart zu existieren?Womöglich hat kein Bühnenwerk so viele Interpretationen provoziert wie dieses, obwohl es sich jeglichen Thesen und Antithesen entzieht. Luk Perceval interessiert daran die Komik sowie die Grausamkeit dieser universellen Menschheitskomödie.Mehr Informationen und Karten für "Warten auf Godot" erhalten Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/warten-auf-godot
  • Audioeinführung "Die Verstreuten"

    14:36|
    Die Welt fällt auseinander und nicht erst seit den Lockdowns wird deutlich, wie immer mehr zwischenmenschliche Verbindungen abreißen, Menschen und Lebensentwürfe auseinanderdriften, die Macht der einfachen Antworten wächst. Am Vorabend einer Routineoperation ruft eine Mutter ihre vier erwachsenen Töchter zusammen. Verstreut über ganz Europa führen sie Leben, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Und dann war da noch die Pandemie, die tiefere Spuren hinterlassen hat, als man wahrhaben will.Mehr Informationen und karten für "Die Verstreuten" erhalten Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/die-verstreuten
  • Audiodeskreptive Einführung "It's Britney, Bitch!"

    15:58|
    "It's Britney, Bitch!" von Lena Brasch und Sina Martensmit Texten von Laura Dabelstein, Miriam Davoudvandi, Fikri Anıl Altıntaş und Lena BraschRegie: Lena BraschSina Martens Solo "It’s Britney, Bitch!" ist ein musikalisch-erzählerischer Abend über unglückliche Liebe und Abhängigkeit, über Wahrheit und Wahrhaftigkeit im Pop, über Väter von Töchtern und über Töchter und ihre Väter. Ein Abend über Britney Spears und über die Britney in uns allen.Die audiodeskriptive Einführung zu "It's Britney, Bitch!" in Zusammenarbeit mit dem Berliner Spielplan Audiodeskription.Mehr Informationen zum barrierefreien Besuch am Berliner Ensemble unter https://www.berliner-ensemble.de/barrierefrei-erleben.Mehr Informationen, aktuelle Termine und weitere Hinweise zu Vorstellungen mit Audiodeskription unter https://www.berliner-ensemble.de/audiodeskription.
  • Audioeinführung "Die heilige Johanna der Schlachthöfe"

    11:48|
    Chicago 1930: die Viehbörse wird vom "Fleischkönig" Mauler kontrolliert, die Fabriken sind geschlossen. Johanna Dark will den hungernden Arbeitern helfen, sie will wissen, wer an deren Elend schuld ist. In ihren drei Gängen "in die Tiefe" begegnet sie Mauler und glaubt ihn zur Menschlichkeit zu bekehren. Zunächst will er die Fabriken wieder öffnen, den Arbeitern wieder Lohn und Brot verschaffen. Doch Johanna wurde getäuscht. Die Kälte, die Armut, den Hunger der Arbeiter – Mauler nimmt sie in Kauf, als er die Chance sieht, die anderen Fleischfabrikanten zu erpressen. Johanna kommt zur Einsicht, dass nur "Gewalt hilft, wo Gewalt herrscht"! Doch damit ist sie schon nicht mehr zu hören, sie wird übertönt von den Gesängen, die die Kapitalisten anstimmen, sie erklären sie darin, jetzt da sie unwirksam ist, zur Märtyrerin, zur ihrer "heiligen Johanna der Schlachthöfe".Mehr Informationen und karten für "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" erhalten Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/die-heilige-johanna-der-schlachthoefe
  • Audioeinführung "Always Carrey On"

    10:56|
    "Always Carrey On" basiert auf dem radikalen Wandel, den der Hollywood-Schauspieler Jim Carrey in den letzten Jahren an seiner öffentlichen Person vorgenommen hat. Nachdem er nach eigener Aussage sein bisheriges Leben der Imitation, der Übertreibung, der Künstlichkeit gewidmet hat, will er jetzt, im mittleren Alter, mit diesem Für-Andere-Sein brechen und zu tiefen und ehrlichen Wahrheiten durchdringen. Dabei gelangt er einerseits zu hellsichtigen Einblicken in die brutale Logik der Öffentlichkeit – zugleich verliert er sich jedoch immer öfter in kruden spirituellen Selbstbeschwörungen. Auf diesem Grat zwischen einer authentischen Sinnsuche und einer schrillen, esoterischen Geste offenbart sich Carrey als Figur des Traurigen Clowns, der die Welt erkennt und an ihr verzweifelt: Wie kann man im Angesicht der Krisenhaftigkeit der Welt die eigene Menschlichkeit bewahren? Und was bedeutet es eigentlich, ein Mensch zu sein?Mehr Informationen und karten für "Always Carrey On" erhalten Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/always-carrey
  • Audioeinführung "Faustus :: 1550 San Remo Drive"

    12:02|
    Die neue VR-Inszenierung von RAUM+ZEIT beschäftigt sich anlässlich des 150. Geburtstags mit Thomas Mann. Ausgehend von seinem Opus magnum "Doktor Faustus", entstanden im kalifornischen Exil während des Zweiten Weltkriegs, erzählt RAUM+ZEIT vom Liebesverbot als Teufelspakt. Als Thomas Mann im Wohnzimmer seiner Villa am San Remo Drive in Los Angeles der versammelten Familie jenes Kapitel vorliest, in dem der heiß geliebte Ziehsohn des Protagonisten grausam sterben muss, herrscht allgemeines Entsetzen. Denn in einer Ecke spielt währenddessen Frido, Thomas Manns Lieblingsenkel, dem das tote Kind aufs Haar gleicht. RAUM+ZEIT verwebt Roman und Biografie, virtuelle und Live-Szenen zu einem traumhaften Spiel um Realität und Fiktion, Kunst und Leben, Begehren und Schuld.Mehr Informationen und karten für "Faustus :: 1550 San Remo Drive" erhalten Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/faustus-1550-san-remo-drive
  • Worx im Gespräch: Lucia Wunsch

    17:10|
    Mit WORX hat das Berliner Ensemble ein internationales Residenzprogramm für junge Regiepersonen geschaffen. Lucia Wunsch ist neben Malin Lamparter Teil des diesjährigen dritten Jahrgangs, hat in der ersten Spielzeithälfte bereits zwei Arbeiten im Werkraum gezeigt und bereitet sich gerade auf die nächste Produktion Ende April vor. Höchste Zeit also, Lucia etwas besser kennenzulernen, eine Zwischenbilanz zu ziehen und einen Blick auf das nächste halbe Jahr zu werfen. Mehr über das WORX-Nachwuchsprogramm erfahren Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/worx
  • Audioeinführung "Future Macbeth"

    07:23|
    William Shakespeares Tragödie "Macbeth" ist der Prototyp einer Parabel über Machtgier. Sie handelt vom Aufstieg des Heerführers Macbeth, der durch Mord und Intrigen zum König von Schottland wird. Der ukrainische Regisseur Stas Zhyrkov, der seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im deutschen Exil lebt, untersucht die Fragen nach Macht und Anerkennung, nach Schuld und Tyrannei gemeinsam mit seinem Team und Studierenden der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch auf sein heutiges Potential. Wie funktioniert Macht? Woher kommt Gewalt? Welche Geschichten erzählen wir uns, um sie zu rechtfertigen? Was können wir ihr entgegensetzen? Was tun gegen Tyrannei? Ist eine Welt ohne Gewalt denkbar?Mehr Informationen und Tickets für "Future Macbeth" gibt es unter https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/future-macbethSchickt uns Euer Feedback zum Podcast per Mail an podcast@berliner-ensemble.de oder schreibt uns Eure Meinung auf den Social-Media-Kanälen unter dem Hashtag #BEpodcast.
  • "Wie werden?" | Einblicke

    24:29|
    In der Herbstferienwerkstatt unserer theaterpädagogischen Abteilung Einblicke haben sich unterschiedliche Menschen aus drei Generationen unter dem Titel "Wie werden?" zu einem Audio-Experiment getroffen. Wir haben das Experiment für Sie aufbereitet.