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Berliner Ensemble Podcast

Audioeinführung "Die heilige Johanna der Schlachthöfe"

Chicago 1930: die Viehbörse wird vom "Fleischkönig" Mauler kontrolliert, die Fabriken sind geschlossen. Johanna Dark will den hungernden Arbeitern helfen, sie will wissen, wer an deren Elend schuld ist. In ihren drei Gängen "in die Tiefe" begegnet sie Mauler und glaubt ihn zur Menschlichkeit zu bekehren. Zunächst will er die Fabriken wieder öffnen, den Arbeitern wieder Lohn und Brot verschaffen. Doch Johanna wurde getäuscht. Die Kälte, die Armut, den Hunger der Arbeiter – Mauler nimmt sie in Kauf, als er die Chance sieht, die anderen Fleischfabrikanten zu erpressen. Johanna kommt zur Einsicht, dass nur "Gewalt hilft, wo Gewalt herrscht"! Doch damit ist sie schon nicht mehr zu hören, sie wird übertönt von den Gesängen, die die Kapitalisten anstimmen, sie erklären sie darin, jetzt da sie unwirksam ist, zur Märtyrerin, zur ihrer "heiligen Johanna der Schlachthöfe".


Mehr Informationen und karten für "Die heilige Johanna der Schlachthöfe" erhalten Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/die-heilige-johanna-der-schlachthoefe

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  • Audioeinführung "Srebrenica"

    11:47|
    Bosnien und Herzegowina, Juli 1995: Innerhalb von 5 Tagen werden in Srebrenica über 8.000 bosnisch-muslimische Jungen und Männer ermordet, obwohl die Stadt zu dieser Zeit UN-Schutzzone ist. Über 20 Jahre später begaben sich Fotograf Armin Smailovic und Regisseur Branko Šimić, beide aus Bosnien und Herzegowina, mit ihrem dokumentarischen Theaterprojekt auf Spurensuche. Entstanden ist eine minimalistische Theaterkomposition im Spannungsfeld Opfer – Täter – Zuschauer.Srebrenica – "I counted my remaining life in seconds …" basiert auf den Biografien von drei Männern: Ein Überlebender des Völkermords, einer der Hauptzeugen vor dem Den Haager Tribunal, ein holländischer UN-Soldat, der 1995 in der Stadt stationiert war, und ein Soldat der bosnisch-serbischen Kommandoeinheit, der heute mit komplett neuer Identität lebt.Der Fotograf Armin Smailovic hat die Biografien der Zeugen in tausenden von Fotografien nacherzählt, die die ästhetische Basis des Projekts bilden. Smailovic führte persönliche Interviews; Protokolle der Aussagen in Den Haag komplettieren die Materialsammlung. Srebrenica ist ein Projekt zwischen Berichterstattung, persönlichem Schicksal und politischer Metaebene, das die Dimension des größten Kriegsverbrechens in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg auf die Bühne bringt und seine fatalen Folgen für die politische Welt(un)ordnung der inzwischen letzten 30 Jahre beleuchtet. Mit dem Engagement von Jens Harzer übernimmt das Berliner Ensemble die erfolgreiche Produktion vom Thalia Theater Hamburg ins eigene Repertoire.Mehr Informationen und Karten erhalten Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/srebrenica
  • Audioeinführung "Ein wenig Licht. Und diese Ruhe."

    14:12|
    Sibylle Bergs neues Stück spielt in einer Zukunft, die sich beunruhigend wie unsere Gegenwart anfühlt. Als in Europa ein Krieg zwischen Liechtenstein und Luxemburg ausbricht und mobil gemacht wird, dämmert es auch einem zum Wehrdienst eingezogenen Ingenieur langsam: Vielleicht war die eigene Queerness nie in Einklang mit dem Job in der Rüstungsindustrie zu bringen. Irgendwo im Schutz vor den nächsten Detonationen beginnt er zu forschen: nach der Textur des Denkens, die unsere Welt sein soll. Sibylle Bergs Text ist ein zarter Monolog über die Verzweiflung an unserer Gegenwart – einer Gegenwart, deren Diskurse wie ein Motor im Leerlauf unendlich vor sich hin rotieren – und über die Angst vor den wiederkehrenden Militarisierungstendenzen in unserer Gesellschaft. Inspiriert von der Fotografie "Fieldwork" des kanadischen Künstlers Jeff Wall nimmt Sibylle Berg an der Abbruchkante unserer Epoche Platz. Mit Musik. Und ein bisschen Stille.Mehr Informationen und Karten erhalten Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/ein-wenig-licht-und-diese-ruhe
  • Audioeinführung "Das Archiv der Träume"

    15:30|
    Welche Erzählungen landen im Archiv, welche vergessen wir lieber? Wie umgehen mit den schmerzhaften Kapiteln der eigenen Lebensgeschichte? Mit den Episoden, die du lieber tief unten im Karton lässt, obwohl du ohne sie nicht wärst, wer du heute bist? In ihrem Memoir "Das Archiv der Träume" hat Carmen Maria Machado darauf eine Antwort gefunden: Sie erzählt von der Literaturstudentin Carmen, die sich die Deutungshoheit über ihre von Gewalt und Manipulation geprägte Beziehung zur charismatischen, unberechenbaren 'Frau im Traumhaus' zurückerobert. Spielerisch springt Machado zwischen den Genres, errichtet das Traumhaus ihrer Erinnerung immer wieder neu – als Liebesroman, Beichte, Spionagethriller oder Selbsthilfe-Ratgeber –, um es sogleich wieder einzureißen. Sie räumt auf mit dem Klischee von der lesbischen Liebesgeschichte als heiler Utopie: "Ich trage ins Archiv ein, dass häusliche Gewalt zwischen Partner*innen mit der gleichen Geschlechtsidentität möglich und nicht unüblich ist. Ich werfe den Stein meiner Geschichte in eine gewaltige Schlucht und ermittle das Ausmaß der Leere anhand des leisen Aufschlags."Weitere Informationen und Karten für "Das Archiv der Träume" erhalten Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/das-archiv-der-traeume
  • Audioeinführung "Der letzte Himmel"

    07:39|
    Anfang 2020 zog die deutsch-palästinensische Journalistin Alena Jabarine für drei Jahre nach Ramallah und begab sich auf ihre Suche nach "Palästina". Was bleibt von den sorglosen Erinnerungen ihrer Kindheit, den Sommernächten in Umm Al-Fahem, Haifa und Jaffa? Wie lebt es sich in einem Land, das von sichtbaren und unsichtbaren Grenzen durchzogen ist, für die Menschen auf der einen Seite und für die auf der anderen? Und was lässt sie, trotz allem, an ihrem Land festhalten? In "Der letzte Himmel" erzählt Alena Jabarine Geschichten von ihrem Alltag an einem Ort, über den viel gesprochen wird, den jedoch die wenigsten kennen. Sie nimmt uns mit durch die kühlen Gassen Jerusalems, in überfüllte Schönheitssalons in Ramallah, auf die Dächer der Flüchtlingscamps in Bethlehem. Sie erzählt von Gewalt und Menschlichkeit, von Verlust und Solidarität, von Geduld und Hoffnung, um eine Realität zu bewahren, die tief in palästinensisches Leben blicken lässt – und deren Vergänglichkeit gerade in diesen Tagen besonders spürbar ist.Weitere Informationen und Karten für "Der letzte Himmel" finden Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/der-letzte-himmel
  • Audioeinführung "Transit"

    15:42|
    Marseille 1940. Tausende stranden auf der Flucht vor den Nazis in der französischen Hafenstadt. Gefangen in einem aufreibenden Wartezustand und der permanenten Angst vor Razzien geht es weder vor noch zurück. Auf den Konsulaten der Stadt beginnt ein Wettlauf um Papiere: Visa, Transit, Passierschein… nur wenn alles vollständig ist, besteht Hoffnung auf eine Schiffspassage raus aus Europa. In den Wirren der Flucht fallen dem jungen Seidler die Papiere eines Toten in die Hände. Aus Seidler wird Weidel – zumindest auf dem Papier. Als Seidler auf Marie trifft, die zusammen mit einem deutschen Arzt geflüchtet ist, verliebt er sich – ohne zunächst zu ahnen, dass Marie noch immer auf der Suche nach ihrem verschollenen Mann ist. Anna Seghers hat mit dem stark autobiografisch beeinflussten Roman "Transit", der 2018 prominent von Christian Petzold verfilmt wurde, nicht nur eines der wichtigsten Werke der deutschen Exilliteratur geschrieben, sondern auch eine Liebesgeschichte unter liebesfeindlichen Umständen.Karten und weitere Informationen zu "Transit" finden Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/transit
  • Audioeinführung "Herkunft"

    09:13|
    Stellen Sie sich vor, Ihre Vergangenheit passt in einen Koffer. Oder auf ein Blatt Papier. Oder in einen Theaterabend. Stellen Sie sich vor, Sie müssten erzählen, woher Sie kommen, wer Sie sind – und Sie wüssten: Die Wahrheit hat viele Versionen. Saša Stanišić schreibt in seinem preisgekrönten Roman "Herkunft" gegen allzu leichte Wahrheiten und gegen das Vergessen an – mit Witz, Wut, Wärme und einem Blick für die Absurditäten des Erinnerns. Zwischen Višegrad, Heidelberg und dem Labyrinth der eigenen Biografie entsteht so ein vielstimmiges Spiel rund um Identität, Flucht, Familie – und die Kraft des Erzählens sowie den Drang, sich immer wieder selbst zu erfinden. Stanišić selbst, 1978 im damaligen Jugoslawien geboren und 1992 als Jugendlicher nach Deutschland gekommen, macht seine eigene Geschichte zum Ausgangspunkt einer literarischen Erkundung: Was bleibt von einem Menschen, wenn er seine Heimat verliert? Wie viel Herkunft steckt in dem, was wir Zukunft nennen? Und lässt sich Heimat vielleicht gerade dort finden, wo Geschichten geteilt werden und Erinnerungen eine gemeinsame Sprache finden?Daran knüpft der ukrainische Regisseur Stas Zhyrkov an, der seit der russischen Invasion im deutschen Exil lebt. Auch er trägt die Erfahrung des plötzlichen Aufbruchs, der Entwurzelung, in seiner Arbeit. Gemeinsam mit seinem Team und dem Ensemble inszeniert er "Herkunft" nicht als bloße Adaption, sondern als Dialog verschiedener Biografien, der die Fragen nach Identität und Heimat in die Gegenwart holt.Weitere Informationen und Karten für "Herkunft" erhalten Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/herkunft
  • Audiodeskriptive Einführung zu "Warten auf Godot"

    12:56|
    "Warten auf Godot"von Samuel BeckettRegie: Luk PercevalZwei Heimatlose in einer unbestimmbaren Landschaft und einer ungewissen Zeit. Sie sprechen erwartungsvoll über den zukünftigen Tag und suchen verzweifelt nach gemeinsamen Erinnerungen aus vergangener Zeit, ihre Gegenwart besteht aus nichts als Warten. Um die Marter des Wartens und Nicht-gehen-könnens zu ertragen, widmen sie sich dem Spiel. Wenn Beckett gewusst hätte, worauf dieses Paar wartet, hätte er das Stück nicht geschrieben, antwortete er einst. Worauf warten wir? Und welche Spiele erfinden wir, um die Zeit zu vertreiben und ohne Bewusstsein in unserer Gegenwart zu existieren?Womöglich hat kein Bühnenwerk so viele Interpretationen provoziert wie dieses, obwohl es sich jeglichen Thesen und Antithesen entzieht. Luk Perceval interessiert daran die Komik sowie die Grausamkeit dieser universellen Menschheitskomödie.Die audiodeskriptive Einführung zu "Warten auf Godot" ist in Zusammenarbeit mit dem Berliner Spielplan Audiodeskription enstanden.Mehr Informationen zum barrierefreien Besuch am Berliner Ensemble unter https://www.berliner-ensemble.de/barrierefrei-erleben.Mehr Informationen, aktuelle Termine und weitere Hinweise zu Vorstellungen mit Audiodeskription unter https://www.berliner-ensemble.de/audiodeskription.
  • Audioeinführung "Was ihr wollt"

    11:16|
    Illyrien erscheint als Rettungsinsel nach dem Drama eines Schiffbruchs, doch dort ereignen sich Täuschungen über Identitäten und daraus folgende Liebeswirren: Die überlebende, gestrandete Viola glaubt ihren geliebten Zwillingsbruder Sebastian ertrunken und verkleidet sich als Cesario, um in den Dienst des Herzogs Orsino eintreten zu können. Orsino ist verrückt nach der trauernden, unzugänglichen Gräfin Olivia und schickt Cesario zu ihr als seinen Liebesboten. Olivia verfällt nun jedoch Cesario, nicht ahnend, dass es sich in Wahrheit um Viola handelt, die sich wiederum in Orsino verliebt hat. Als Violas Zwillingsbruder Sebastian dann noch quicklebendig auftaucht und aufgrund seiner Ähnlichkeit zur als Mann verkleideten Viola für Cesario gehalten wird, ist das Chaos der Illusionen perfekt. "Was ihr wollt" gibt die Bühne frei für das karnevaleske und auch grausame Spiel von Schein oder Sein, Täuschung oder Wahrhaftigkeit, Sucht oder Liebe – voll Wahnwitz, Melancholie und mit jeder Menge Musik.Weitere Informationen und Karten für "Was ihr wollt" erhalten Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/was-ihr-wollt
  • Aus Ruinen und ZEIT-Recherchen: Hendrik Bolz, Caterina Lobenstein und Johannes Nölting

    44:34|
    Seit der Spielzeit 2025/26 hat das Berliner Ensemble zwei neue diskursive Gesprächsformate. Für die ZEIT-Recherchen lädt Caterina Lobenstein Expert:innen und Reporter:innen ein, um über spannende Recherchen zu sprechen, die sich an die Themen der BE-Inszenierungen anlehnen. Hendrik Bolz thematisiert mit seiner Reihe "Aus Ruinen" den Osten. Mal im Berliner Ensemble, mal auswärts trifft er Menschen, die sich engagieren. Kuratiert werden beide Reihen von Johannes Nölting, Dramaturg am BE. Im gemeinsamen Gespräch tauschen sie sich über Anekdoten, Perspektiven und Erfahrungen aus.