Mensch Mahler | Die Podcast Kolumne

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Ich bin ein Roter

Season 3, Ep. 267

230126PC Ich bin ein Roter.

Mensch Mahler am 26.01.2023


Ich sitze mit einem Freund in der Fan-Kneipe des VfB Stuttgart. Aber das Spiel gerät zur Nebensache. Denn wir kommen sehr schnell auf unsere Persönlichkeitsstrukturen zu sprechen. Mein Freund ist hochbegabt. Und hat vermutlich ADHS. Er ist ein Genie – und das wirkt sich beruflich auch äußerst positiv aus. Aber er ist in der Gemeinschaft mit anderen Menschen nicht besonders kompatibel. Er ist immer in seiner Ideen- und Gedankenwelt unterwegs.

Uns fallen Parallelen auf. Und so mache ich nach vielen Jahren mal wieder einen Persönlichkeitstest. Und siehe da: ich bin ein Roter. Politisch sowieso, das wusste ich schon. Aber hier geht es um Dominanz. 92 von 100 Punkten. Und ich bin auch ein Gelber. 79 von 100. Der Rest ist verkümmert. Stetig bin ich nur zu 15 % und Gewissenhaftigkeit fällt quasi aus. 4 von 100.

Das wäre ja kein schlechtes Ergebnis für einen tatkräftigen schnellen kreativen Typen. Wenn die Kehrseite nicht wäre. Ich habe festgestellt, dass Menschen es mir nur schwer aushalten, wenn ich richtig auf Touren komme. Deshalb will ich an meiner Persönlichkeitsstruktur arbeiten. Vielleicht haben sie ja auch Lust drauf? Kostenlos können sie sich in 5 Minuten testen www.personality.greator.com Nochmal:www.personality.greator.com


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3/21/2023

Ihr Gewissen war rein

Season 3, Ep. 202
230321MM Ein reines Gewissen Mahler meint am 21.03.2023„Ihr Gewissen war rein. Sie benutzte es nie.“ Diesen Spruch des polnischen Schriftstellers Stanislaw Lec hat in der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni eine neue Aktualität erhalten. Angesichts der vielen ertrunkenen Bootsflüchtlinge vor der italienischen Küste sprach die faschistische Präsidentin von ihrem „reinen Gewissen“.Ich weiß schon lange, dass es so etwas nicht gibt. Ich kann für mich maximal von einem „getrösteten Gewissen“ sprechen. Angesichts so vieler Verwicklungen in Unrechtsstrukturen, die vielen Menschen das Leben kosten, ist ein getröstetes Gewissen schon eine ganze Menge.„Das Gewissen ist das Echo Gottes“  heißt es in dem Buch „Brot und Liebe“. Und weiter schreiben Susanne Niemeyer und Johannes Lemme:„ES ist zerbrechlich. Es braucht viel Pflege. Auch mit 18 ist es nicht erwachsen. Es ist mein zweites Ich, vielleicht sogar mein erstes. Zur Rampensau taugt es weniger. Es braucht Ermutigung, Freundinnen und Herzenswärme. Es geht auf die Schule, lebenslang. Es wohnt irgendwo zwischen Milz und Leber, vielleicht auch ein Stück höher. Es gedeiht in der Todeszone, das Gewissen. ES wird mich niemals verlassen, nicht, wenn ich es leben lasse. In seiner Schwäche ist es stark. Es pfeift auf Gesetze und hat doch Regeln. Es weiß um mein Wissen und lacht über meine Cleverness. Ein Schlitzohr ist es nicht. Es ist das Echo der Stimme Gottes. 
3/20/2023

Der tut nichts,

Season 2, Ep. 200
230320PC Die Angst vor dem Drachen Mensch Mahler am 20.03.2023Der tut nichts, der will nur spielen. Ich rede von keinem Schoßhündchen, ich rede von einem ausgewachsenen Drachen. Wir haben ihn lange verharmlost und haben um seine Gunst gebuhlt. Unsere schönsten Autos haben wir ihm zu fressen gegeben. Und er hat gut dafür bezahlt. Im Gegenzug haben wir allen Schrott aus Drachenland auf unseren Markt gelassen. 6,4 Millionen Container schickt uns der Drache jedes Jahr über das große Wasser. Wir geben ihm 1,6 Millionen davon zurück. Die Bilanz ist erschreckend. Der Drache spuckt plötzlich Feuer. Wir brauchen aber seine PV-Paneele. 80% kommen aus Drachenland. Und unsere Wirtschaft geht den Bach runter, wenn wir ihm unsere Luxuskarossen nicht mehr zum Fraß vorwerfen können.Dass der Drache Menschen frisst, haben wir übersehen. „Wandel durch Handel“ hat aber  schon beim russischen Bären nicht funktioniert. Der Bär ist gerade auf Raubzug. Und dafür braucht er wiederum den chinesischen Drachen. Der Rest der Welt würde es begrüßen, wenn der Bär bei seinem Beutezug in der Ukraine nicht mehr unterstützt würde. Dafür müsste man ihn isolieren und ihm das Futter verweigern. Das geht aber nur, wenn sich der Rest der Welt einig ist. Boykott nennt man das. Nicht nur der Drache unterläuft die Sanktionen. Heute treffen sich der Drache und der Bär in Moskau. Es kann einem himmelangst werden, wenn man sich überlegt, was die beiden aushecken. Und wir stehen mutlos am Manegen Rand und zittern vor Angst. Weil unsere Wirtschaft in die Knie geht, wenn der Drache unsere Autos nicht mehr will. Und dann gibt es ja noch den Sultan vom Bosporus. Der unterläuft auch fröhlich alle Boykotte und liefert die IT für die russischen Waffen. Aber den brauchen wir ja auch für die NATO-Ostflanke. Wen interessieren da Menschenrechte? Hauptsache, unseren Lebensstil trifft es nicht so doll. Wie erbärmlich ist das denn?