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Mittelweg 36

Mit Hannah Schmidt-Ott und Jens Bisky


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  • 28. Wie geht es mit dem Wachstum bergab?

    37:42||Season 1, Ep. 28
    Wir werden laufend über selbst die kleinsten Veränderungen der Wachstumsraten und -prognosen informiert: das Bruttoinlandsprodukt gilt als Indikator für den Erfolg einer Volkswirtschaft. Weil es die Klimakrise befeuert, wollen manche das Wirtschaftswachstum verringern. Hannah Schmidt-Ott spricht mit Christoph Deutschmann über die Anfänge des Wachstums, die Vernutzung von Mensch und Natur und die Bedingungen für die sozialökologische Transformation. Außerdem wagen sie einen Blick in die Zukunft: was bedeutet es, wenn der demografische Wandel die Wachstumsraten weiter sinken lässt, Degrowth also keine politische Forderung, sondern ein empirischer Trend ist?Christoph Deutschmann ist Professor für Soziologie (i.R.) an der Universität Tübingen. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Wirtschaftssoziologie, Industrielle Beziehungen und Soziologische Theorie.Literatur:Christoph Deutschmann: Degrowth: Der Weg zur Bewältigung der Klimakrise?, online unter: https://www.soziopolis.de/degrowth-der-weg-zur-bewaeltigung-der-klimakrise.html   

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  • 27. Wie geht die Spätmoderne mit Verlusten um?

    40:55||Season 1, Ep. 27
    Unsere spätmoderne Gegenwart zeichnet sich durch eine besondere Sensibilität für Verluste aus – das behauptet der Soziologe Andreas Reckwitz in seinem neuen Buch. Warum es Gesellschaften, die dem Fortschrittsimperativ gehorchen, so schwer fällt, mit Verlusten umzugehen, wie sie verschattet und bearbeitet werden, und warum wir derzeit auf vielen Gebieten eine Verlusteskalation erleben, darüber spricht er mit Jens Bisky. Er erklärt, was seine theoretisch ambitionierte Zeitdiagnose „Verlust. Ein Grundproblem der Moderne“ von der „Dialektik der Aufklärung“ und Ulrich Becks „Risikogesellschaft“ unterscheidet und wie Selbstoptimierung den Fortschrittsglauben subjektiviert.Literatur:Andreas Reckwitz: Verlust. Ein Grundproblem der Moderne. Suhrkamp Verlag, Berlin 2024.  
  • 26. Wie schreibt man für einen Freund?

    38:22||Season 1, Ep. 26
    Nell Zink schrieb jahrelang nur für einen Freund – bis ihr 2015 mit ihrem ersten Roman „The Wallcreeper“ überraschend der Durchbruch als Schriftstellerin gelang. Mit Hannah Schmidt-Ott spricht sie über das Schreiben als Beruf, Tätigkeit und Kunstform. Es geht um ihre Zeit als literarisches It-Girl, den Kollaps der Literary fiction-Szene, Schreiben als unbewussten Prozess, die Ästhetik von Grausamkeit und die Kunst der Ambiguität.Nell Zink ist Schriftstellerin. Sie kommt aus den USA, lebt aber seit vielen Jahren in Bad Belzig bei Berlin. Die deutsche Übersetzung ihres neuen Romans „Sister Europe“ erscheint im Frühjahr 2025 zeitgleich mit dem englischen Original bei Rowohlt.
  • 25. Was ist schlecht an Eitelkeit?

    27:36||Season 1, Ep. 25
    Mode- und Beauty-Trends sind ohne ihre Formung und Verbreitung durch Social Media heute kaum mehr vorstellbar. Doch was genau verändert sich durch die sozialen Medien? Welche Ästhetiken setzen sich durch, wie entwickeln sich Schönheitspraktiken und -kulturen? Stimmt es, dass wir – auch dank Social Media – immer eitler werden? Und was ist eigentlich schlecht an Eitelkeit? Hannah Schmidt-Ott spricht mit Diana Weis über Mode und Beauty in digitalen Zeiten.Diana Weis ist Professorin für Modejournalismus an der BSP Business and Law School Berlin und unterrichtet Modetheorie an der Universität der Künste.Literatur:Diana Weis: „Modebilder“, Wagenbach 2024.Diana Weis (Hg.), „Cool aussehen. Mode und Jugendkulturen“, Schönstatt-Verlag 2012.Angela McRobbie: „'Jackie': an ideology of adolescent femininity”, 1978, online unter: http://epapers.bham.ac.uk/1808/1/SOP53.pdfAngela McRobbie: „Feminism and youth culture: from 'Jackie' to 'Just seventeen'”, Red Globe Press London 1991.
  • 24. Was lehrt die Schule des Südens?

    30:33||Season 1, Ep. 24
    Ob Pierre Bourdieu, Michel Foucault, Hélène Cixous oder Étienne Balibar – viele Vertreter:innen der French Theory sind in die „Schule des Südens“ gegangen. Der Kulturwissenschaftler Onur Erdur stellt in seinem Buch über die „kolonialen Wurzeln der französischen Theorie“ dar, was sie dort erfahren und gelernt haben. Mit Jens Bisky spricht er über intellektuelle Abenteuer, den algerischen Ursprung des Habitus-Konzepts, ein vergessenes Massaker in Paris und organisierte Fehllektüren.Onur Erdur forscht und lehrt an der Humboldt-Universität zu Berlin zu Fragen der globalen Ideengeschichte.Literatur:Onur Erdur: „Schule des Südens. Die kolonialen Wurzeln der französischen Theorie“, Matthes & Seitz 2024.
  • 23. Was macht Spaß beim Rezensieren?

    38:04||Season 1, Ep. 23
    Die Religionswissenschaftlerin Caroline Neubaur hat jahrzehntelang für Zeitungen und das Radio Bücher rezensiert. Mit Hannah Schmidt-Ott spricht sie über ihre Tätigkeit als Kritikerin, die Entwicklung der bundesrepublikanischen Universitäts- und Presselandschaft seit den 1960er-Jahren und die Anforderungen des Genres: Was braucht es, abgesehen von entsprechender Kenntnis des Gegenstands, für eine gute Rezension? Wie viel Selbstbewusstsein und Konfliktbereitschaft, aber auch Freude am Schreiben sind nötig?Dr. Caroline Neubaur ist Kritikerin, Autorin, Übersetzerin und Religionswissenschaftlerin.Literatur:Caroline Neubaur, „Der Psychoanalyse auf der Spur“, Vorwerk 8 2008.Ebd., „Der Psychoanalyse auf der Spur. Band II: Zeitreise mit Rezensionen“, Vorwerk 8 2012.Ebd., „Der Psychoanalyse auf der Spur. Band III: Essays und Radiovorträge“, Vorwerk 8 2017.
  • 22. Wie kann man unvermittelte Gewalt verstehen?

    31:30||Season 1, Ep. 22
    Zwei streiten, prügeln sich, einer geht zu Boden – doch statt von ihm abzulassen, tritt der andere brutal auf den Wehrlosen ein. Das Geschehen scheint den Beteiligten wie ermittelnden Polizeibeamten kaum zu erklären. Vier solcher Fälle versuchten Totschlags untersucht der Soziologe Tobias Hauffe in seinem Buch „Die Leere im Zentrum der Tat“. Im Gespräch mit Jens Bisky erzählt er, was die Fälle gemeinsam haben und welche Fragen sie aufwerfen. Es geht um den „Handlungsmodus a-sozialer Gewalttätigkeit“, den Konsum von Gewaltdarstellungen und den Nutzen der schönen Literatur für soziologische Forschung.Der Soziologe Tobias Hauffe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr. Sein Buch „Die Leere im Zentrum der Tat. Eine Soziologie unvermittelter Gewalt“ ist in der Hamburger Edition erschienen.https://www.hamburger-edition.de/zeitschrift-mittelweg-36/podcast/