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Mittelweg 36

Mit Hannah Schmidt-Ott und Jens Bisky

Hannah Schmidt-Ott und Jens Bisky laden im monatlichen Wechsel Wissenschaftler:innen und Autor:innen zu Gesprächen über Gesellschaft, Kultur und Theorie. Egal ob Romane, wissenschaftliche Studien, Gegenwartsbeobachtungen
Latest EpisodeDienstag, 30. Mai 2023

Warum fasziniert Adorno?

Season 1, Ep. 15
Sei es in den Sozialwissenschaften, Lesekreisen oder Zeitungsfeuilletons: obwohl sein Denken wenig mit aktuellen akademischen Diskursen vereinbar scheint, bleibt Theodor W. Adorno nach wie vor präsent, wird studiert, zitiert und kritisiert. Iris Dankemeyer und Hannah Schmidt-Ott gehen der Frage nach, worin die Anziehungskraft seiner Schriften besteht. Es geht um den Reiz von existenziellem Pathos, Gänsehaut als ästhetische Kategorie, das gern missverstandene Verhältnis zu Max Horkheimer, Lektürefreuden und Adornos Kritik am Berghain.Iris Dankemeyer ist Vertretungsprofessorin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg und hat sich ihrer Dissertation intensiv mit den musikalischen Schriften Adornos befasst.Hannah Schmidt-Ott ist Redakteurin beim sozialwissenschaftlichen Fachforum Soziopolis und der Zeitschrift Mittelweg 36.Literatur:Iris Dankemeyer: Die Erotik des Ohrs. Musikalische Erfahrung und Emanzipation nach Adorno, Edition Tiamat 2020.Iris Dankemeyer: Die Gewalt der Musik. Zur Genese gesellschaftlichen Gehorsams, in: Theodora Becker / Andreas Franze / Jakob Hayner (Hg.), Grenzsteine. Zur Kritik der Gewalt, Edition Text + Kritik 2016.Theodor W. Adorno: Ästhetische Theorie, hg. von Gretel Adorno und Rolf Tiedemann, Suhrkamp 1973.Theodor W. Adorno: Offener Brief an Max Horkheimer, online unter: https://www.zeit.de/1965/07/offener-brief-an-max-horkheimerTheodor W. Adorno: Zur Genese der Dummheit, in: Max Horkheimer / Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente,Suhrkamp 1981.Kontakt: podcast@his-online.de
Dienstag, 30. Mai 2023

Warum fasziniert Adorno?

Season 1, Ep. 15
Sei es in den Sozialwissenschaften, Lesekreisen oder Zeitungsfeuilletons: obwohl sein Denken wenig mit aktuellen akademischen Diskursen vereinbar scheint, bleibt Theodor W. Adorno nach wie vor präsent, wird studiert, zitiert und kritisiert. Iris Dankemeyer und Hannah Schmidt-Ott gehen der Frage nach, worin die Anziehungskraft seiner Schriften besteht. Es geht um den Reiz von existenziellem Pathos, Gänsehaut als ästhetische Kategorie, das gern missverstandene Verhältnis zu Max Horkheimer, Lektürefreuden und Adornos Kritik am Berghain.Iris Dankemeyer ist Vertretungsprofessorin an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg und hat sich ihrer Dissertation intensiv mit den musikalischen Schriften Adornos befasst.Hannah Schmidt-Ott ist Redakteurin beim sozialwissenschaftlichen Fachforum Soziopolis und der Zeitschrift Mittelweg 36.Literatur:Iris Dankemeyer: Die Erotik des Ohrs. Musikalische Erfahrung und Emanzipation nach Adorno, Edition Tiamat 2020.Iris Dankemeyer: Die Gewalt der Musik. Zur Genese gesellschaftlichen Gehorsams, in: Theodora Becker / Andreas Franze / Jakob Hayner (Hg.), Grenzsteine. Zur Kritik der Gewalt, Edition Text + Kritik 2016.Theodor W. Adorno: Ästhetische Theorie, hg. von Gretel Adorno und Rolf Tiedemann, Suhrkamp 1973.Theodor W. Adorno: Offener Brief an Max Horkheimer, online unter: https://www.zeit.de/1965/07/offener-brief-an-max-horkheimerTheodor W. Adorno: Zur Genese der Dummheit, in: Max Horkheimer / Theodor W. Adorno: Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente,Suhrkamp 1981.Kontakt: podcast@his-online.de
Dienstag, 24. Januar 2023

Was ist Ethnopsychoanalyse?

Season 1, Ep. 11
Es sind die 1960er-Jahre, drei Schweizer Psychoanalytiker:innen machen sich auf die Reise in die ehemalige französischen Kolonie im westafrikanischen Mali, um mit psychoanalytischen Methoden ethnologische Forschungen durchzuführen. Sie wollen die Volksgruppe der Dogon „mit den Ohren kennenlernen“, indem sie analytische Gespräche mit ihren Mitgliedern führen, und begründen so ein neues Forschungsfeld: die Ethnopsychoanalyse. Vor dem Hintergrund von Dagmar Herzogs Buch „Cold War Freud. Psychoanalysis in an Age of Catastrophes“ sprechen Aaron Lahl und Hannah Schmidt-Ott über die Ethnopsychoanalyse als Forschungsmethode, die Zeit- und Raumgebundenheit psychoanalytischer Konzepte und die Verquickung von Psychoanalyse und Politik.Aaron Lahl ist Psychologe und Sexualforscher, arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der International Psychoanalytic University Berlin und hat „Cold War Freud“ kürzlich ins Deutsche übersetzt. Hannah Schmidt-Ott ist Redakteurin beim sozialwissenschaftlichen Fachforum Soziopolis und der Zeitschrift Mittelweg 36LiteraturDagmar Herzog: Cold War Freud. Psychoanalysis in an Age of Catastrophes, Cambridge UP 2016.Paul Parin / Goldy Parin-Matthèy / Fritz Morgenthaler: Die Weissen denken zuviel. Psychoanalytische Untersuchungen bei den Dogon in Westafrika (4. Aufl., mit einem neuen Vorwort von P. Parin und G. Parin-Matthèy), Europäische Verlagsanstalt 1993(1963). Online unter: http://paul-parin.info/wp-content/uploads/texte/deutsch/1993c.pdfDavid Becker:„Die Gutmütigkeit des Afrikaners. Überlegungen zur Ethnopsychoanalyse aus postkolonialer Sicht, in Johannes Reichmayr (Hg.), Ethnopsychoanalyse revisited. Gegenübertragung in transkulturellen und postkolonialen Kontexten, Psychosozial Verlag 2016, S. 319–341.Weiterführende LiteraturAaron Lahl / Patrick Henze: Developing Homosexuality: Fritz Morgenthaler, Junction Points, and Psychoanalytic Theory. Psychoanalysis and History 22(1), 2020, S. 79–100.Paul Parin / Goldy Parin-Matthèy / Fritz Morgenthaler: Fürchte deinen Nächsten wie dich selbst. Psychoanalyse und Gesellschaft am Modell der Agni in Westafrika, Suhrkamp 1971. Online unter: http://paul-parin.info/wp-content/uploads/texte/deutsch/1971a.pdfJohannes Reichmayr: Ethnopsychoanalyse. Geschichte, Konzepte, Anwendungen, Psychosozial Verlag 2013.Mario Erdheim: Fritz Morgenthaler und die Entstehung der Ethnopsychoanalyse, in: Fritz Morgenthaler, Der Traum. Fragmente zur Theorie und Technik der Traumdeutung (hg. von Paul Parin / Goldy Parin-Matthèy / Mario Erdheim / Ralf Binswanger / Hans-Jürgen Heinrichs, Campus 1990, S. 187–209.Vera Saller: Die Afrika-Bücher: Einst Pioniertaten, heute überholt?, in: Journal für Psychoanalyse 25/26 (45/46), 2005/2006, S. 227–241.Vittorio Lingiardi / Nicola Carone: Die Herausforderung des Ödipus in sich verändernden Familien. Geschlechtsidentifizierungen und Zugang zur Herkunft in gleichgeschlechtlichen Elternfamilien bei Fortpflanzung mithilfe von Dritten, in: Internationale Psychoanalyse 15, 2020, S. 225–250.Kontakt: podcast@his-online.de
Dienstag, 20. Dezember 2022

Erzählen

Season 1, Ep. 10
Welche Geschichten erzählt die Gegenwartsliteratur? In der letzten Podcast-Folge des Jahres ziehen wir Bilanz und diskutieren mit Marie Schmidt und Carlos Spoerhase narrative Trends und Konjunkturen, die sich in jüngerer Zeit abgezeichnet haben: Welche Kritik gibt es am Trauma-Plot? Kennt die neuere Literatur noch klassische Liebesgeschichten? Wollen Leser:innen von Belletristik nur gefälliges Entertainment in Form altbekannter Stile und Motive? Und ist der Bedarf an autofiktionaler Literatur irgendwann gedeckt?Marie Schmidt ist Literaturkritikerin bei der Süddeutschen ZeitungCarlos Spoerhase ist Literaturwissenschaftler in München.In der Januar-Folge sprechen wir mit Aaron Lahl über Ethnopsychoanalyse.Literatur: Annie Ernaux, Der junge Mann. Aus dem Französischen von Sonja Finck, Suhrkamp, im Erscheinen.Benoîte Groult, Salz auf unserer Haut, Knaur 2017.Christian Kracht, Eurotrash, Kiepenheuer & Witsch 2021.Hanya Yanagihara, Ein wenig Leben, Hanser Berlin 2015.Helen DeWitt, The English Understand Wool, New Directions 2022.Hervé Le Tellier, Die Anomalie, Rowohlt 2021.Honoré de Balzac, Glanz und Elend der Kurtisanen, aus dem Französischen von Rudolf von Bitter, Hanser 2022.Laureate J. M. Coetzee, Elizabeth Costello, Viking Press 2003.Lea Ypi, Frei. Erwachsenwerden am Ende der Geschichte, aus dem Englischen von Eva Bonné, Suhrkamp 2022.Leif Randt, Allegro Pastell, Kiepenheuer & Witsch 2020.Martin Kordić, Jahre mit Martha, S.Fischer 2022.Moritz Baßler, Populärer Realismus, Vom International Style gegenwärtigen Erzählens, C.H. Beck 2022.Natasha Brown, Assembly, Penguin Books 2021.Parul Sehgal, The Case Against the Trauma Plot, in: The New Yorker (2022); 10, online unter https://www.newyorker.com/magazine/2022/01/03/the-case-against-the-trauma-plot (18.12.2022).Sebastian Fitzek, Mimik, Droemer 2022.Thea Sternheim, Tagebücher 1903–1971, herausgegeben und ausgewählt von Thomas Ehrsam und Regula Wyss, Wallstein Verlag 2011.Virgina Woolf, On Being Ill, in: The Criterion (1926), January.Kontakt: podcast@his-online.de
Dienstag, 22. November 2022

Weitermachen

Season 1, Ep. 9
Wie sieht der Alltag der Geisteswissenschaften aus? Die Literaturwissenschaftler Carlos Spoerhase und Steffen Martus haben ein Buch zur „Geistesarbeit“ geschrieben, eine „Praxeologie der Geisteswissenschaften“. Darin untersuchen sie das voraussetzungsreiche, vielschichtige und empfindliche Gefüge von Praktiken, das kennen und beachten sollte, wer die Geisteswissenschaften reformieren will. Es geht um Lesen, Schreiben und Exzerpieren, um Seminare, Vorlesungen, Sonderdrucke und den Konferenzschlaf. Im Zentrum stehen dabei Friedrich Sengle und Peter Szondi.Steffen Martus lehrt Literaturwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin.Carlos Spoerhase ist Literaturwissenschaftler in München.Literatur:Carlos Spoerhase / Steffen Martus, „Geistesarbeit“, Berlin 2022.Peter Szondi, „Theorie des modernen Dramas“, Frankfurt am Main 1963.Friedrich Sengle, „Der Umfang als Problem der Dichtungswissenschaft“, in: ders., „Literaturgeschichtsschreibung ohne Schulungsauftrag. Werkstattberichte, Methodenlehre, Kritik“, Tübingen, 1980, S. 59-64.Anke te Heesen, „Revolutionäre im Interview. Thomas Kuhn, Quantenphysik und Oral History“, Berlin 2022.Julian Hamann / Wolfgang Kaltenbrunner, “Biographical Representation, from Narrative to List. The Evolution of Curricula Vitae in the Humanities, 1950 to 2010”, in: „Research Evaluation“ 2022 (1).„The Chair“, Netflix 2021.Kontakt: podcast@his-online.de