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Mensch Mahler | Die Podcast Kolumne
Fastenzeit - die wichtigste Zeit des Jahres
240215MM Blick nach innen
Mahler meint am 15. Februar 2024
Gestern startete die wichtigste Zeit des Jahres für mich. 7 Wochen Fastenzeit – bis Ostern. Der Verlag andere Zeiten hat einen Wegweiser durch die Fastenzeit herausgegeben. Und am Aschermittwoch startete dieser Wegweiser mit einem Text von Fulbert Steffensky, der bei mir voll ins Schwarze getroffen hat: „Blick nach innen“ heißt dieser Text. Hören sie ihn bitte mit Konzentration. Und es lohnt sich auch, ihn nochmal nachzulesen und zu meditieren.
„Mein Wunsch an uns wäre die Fähigkeit, sich mit den Abgründen des eigenen Lebens zu versöhnen, die Fähigkeit, sich mit sich selbst zu versöhnen. Es gibt einen Schmerz, den ich nicht verbannen will, aber der mich nicht bannen soll. Es ist der Schmerz darüber, was man im Leben verraten hat und was man dem Leben schuldig geblieben ist. Ich war Subjekt in meinem Leben, Subjekt meiner Taten und meiner Untaten, das ist meine Würde. Davon lasse ich mich nicht trennen, aber ich lasse mir davon auch nicht den Atem nehmen. Reinheit ist nicht Makellosigkeit, es ist die Fähigkeit, den eigenen Makel zu betrachten und vor den eigenen Abgründen nicht zu fliehen. Das löscht die Heiterkeit des Lebens nicht aus. Gefährlich ist es nur, wo die Reue gewaltiger ist als die Dankbarkeit.
Sich nicht ausweichen, sich ruhig ansehen, ohne zu verzweifeln, und sich annehmen mit dem eigenen Verrat – das wäre Lebensgröße. Aber in schmerzlicher Heiterkeit gesagt: Auch das wird uns Menschen nur halb gelingen. Wir sind Fragment.“
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1202. Wenn werdende Mütter wüssten ...
05:22||Season 3, Ep. 1202241202 PC: Mary did you knowMensch Mahler am 02.12.2024Gestern war der 1. Advent. Grund genug, Advents- und Weihnachtssongs unter die Lupe zu nehmen. Maria war ein Mädchen, vielleicht 16 Jahre, als sie Mutter wird. Ahnte sie, was auf sie zukommen würde?Maria, hättest du gedacht, dass dein Kind eines Tages über Wasser gehen wird? Maria, hättest du gedacht, dass dein Kind unsere Söhne und Töchter retten wird? Hättest du gedacht, dass dein Kind gekommen ist, um dich zu erneuern? Das Kind, das du zur Welt gebracht hast, wird bald dich zur Welt bringen. Maria, hättest du gedacht, dass dein Kind einem Blinden wieder Augenlicht geben würde?Maria, hättest du gedacht, dass dein Kind einen Sturm mit seinen Händen beruhigen würde? Hättest du gedacht, dass dein Kind dort gelaufen ist, wo Engel umherschreiten? Wenn du dein kleines Kind küsst, küsst du das Angesicht Gottes. Vermutlich ging es Maria nicht anders als allen Müttern dieser Welt. Die erste Schwangerschaft, Hoffen und Bangen. Wenn sie vorher gewusst hätten, was auf sie zukommt – wer weiß, ob sie sich auf das größte Abenteuer des Lebens eingelassen hätten – ein Kind zu bekommen. Vielleicht ist es gut so, dass Maria nicht wusste, welches Schicksal ihr Sohn erleiden würde. Und das gilt auch wieder für alle Mütter.1129. Rosse und Wagen
01:50||Season 3, Ep. 1129241129PC: Weh denen, die sich verlassen auf RosseMensch Mahler am 29.11.2024Gestern wurde die Waffenruhe im Libanon verkündet. Und gestern las ich einen Text von Fulbert Steffensky, der genau Mahlers Meinung ist. Hier ist er:Wir haben alte Texte, die unserer Erfahrung lange voraus sind. Es sind die Streitwagen und die Kampfrosse, auf die sich jenes Volk Israel verlassen hat. Im Vertrauen auf sie hat es Gottes Stimme überhört. Die Gefangenschaft und die Vernichtung der nationalen Identität war die Folge jenes kindischen Vertrauens auf Rosse und Wagen. Man kommt überhaupt nicht daran vorbei, man muss diesen Weheruf des Propheten auf das Vernichtungsvertrauen in unseren waffenstarrenden Ländern beziehen. Dieses Vertrauen auf ‚Rosse und Wagen‘ produziert in allen Ländern eine ungeheure Armut, auch in der ersten Welt. Es frisst die Zukunft und die Lebensmöglichkeit unserer Kinder und Enkel auf. Man hat in den 80iger Jahren die Friedensbewegung naiv genannt. Welche groteske und gefährliche Naivität steckt in der gigantischen Rüstung, der atomaren Rüstung, der Aufrüstung des Weltraums. Man muss es mit dem Propheten sagen: Es ist ein tiefer Verrat an Gott, sich auf diese Weise zu Tode zu rüsten auf Kosten der Armen und auf Kosten der Zukunft der Menschen. Es gibt Sicherungsmechanismen, die das Leben selber auffressen. Man kann sich zu Tode sichern wie jener Reiche bei Lukas, der Haufen von Schätzen gesammelt hat und zu dem Gott spricht: Du Narr, diese Nacht wird man deine Seele fordern.Aus „Schutt und Asche“ von Fulbert Steffensky, Radius – Verlag.1128. Trotzkraft und Sanftwut
02:03||Season 3, Ep. 1128241128PC: ResignationMensch Mahler am 28.11.2024Mein Nachdenken über den Sinn umweltfreundlichen Verhaltens begann im Jahr 1985. Ich fuhr als Besitzer eines VW-Golf mit Katalysator – eines der ersten Autos dieser Ausstattung – am Kraftwerk Buschhaus bei Helmstadt an der damaligen Zonengrenze vorbei. Einen Tag später las ich in der Zeitung, dass das Braunkohlekraftwerk seine Filteranlagen ausgebaut hatte und die Emissionen ungehindert in die Atmosphäre geschleudert wurden. Ich kam mir komplett verarscht vor. Damals war ich noch bedingungsloser Pazifist. Ich unterstützte die Bemühungen von SIPRI, Stockholm International Peace Research Institut. Ich setzte auf Verhandlungslösungen. Dieser Zahn wurde mir gemeinsam mit Joschka Fischer im Jugoslawienkrieg gezogen, dazu habe ich Putin gar nicht gebraucht. Wir sind konsequente bis fanatische Mülltrenner und Plastik-Verweigerer. Und erleben immer wieder, dass gelbe Säcke und Problemmüll ins Ausland verklappt werden und keineswegs sauber getrennt und recycelt werden.Was will ich damit sagen? Ich hoffe, dass der Kipppunkt in die Resignation und Gleichgültigkeit mich und uns nicht ereilt. Also die Frage: Wozu das alles, wenn sich offensichtlich der überwiegende Rest der Welt und die Politik sich nicht darum kümmert? Bin ich eigentlich bescheuert? Mein Schwiegervater pflegte halb im Scherz aber mit ernstem Hintergrund zu sagen: Für mich reicht es noch voll. Was übersetzt nichts anderes heißt als „Nach mir die Sintflut.“ Wir sagten in den heißen 80iger Jahren des vorigen Jahrhunderts „Wir gehen mit der Erde um, als hätten wir eine zweite im Kofferraum.“ Ich hoffe und bete, dass noch ein paar IdealistInnen übrigbleiben, die sich ihre Hoffnung nicht nehmen lassen – trotz allem. Ich möchte gerne weiter dazu gehören. Mit Trotzkraft und Sanftwut.1127. Hau dem wo zieht
05:48||Season 3, Ep. 1127241127PC: Wohltäter in der KritikMensch Mahler am 27.11.2024Am ersten Advent geht es wieder los. Es ist eine Zeit, die mir als Radiomann nicht gefällt. Weihnachtssongs hoch und runter. Als Radio-Macher weiß ich auch, dass das muss. Die geneigte Hörerschaft besteht darauf. Also spielen wir sie. Hoch und runter. 26 Tage lang ... Platz 1: Mariah Carey „All I want for Christmas is you”Platz 2 – Überraschung, nicht 1 - : „Last Christmas“ von WhamPlatz 3 - Bob Geldorf „Do they know it’s Christmas”Und genau um diesen Song gibt es Theater. Die Geschichte hinter dem Song: Der irische Musiker Bob Geldorf reagierte vor 40 Jahren auf die Hungerkatastrophe in Äthiopien mit dem Projekt Band Aid und dem Song „Do they know it’s Christmas“. Der schlug ein – 168 Millionen Euro an Spenden hat der Song für hungernde Menschen in Afrika seither eingespielt. George Michael Phil Collins, Sting, Boy George und viele andere Pop-Größen waren mit am Start. Der ghanaische Rapper Fuse ODG wirft der Initiative Band Aid vor, sie würden ein negatives Bild von Afrika in der Welt zementieren, das den Kontinent Wirtschaftswachstum, Tourismus und Investitionen koste. Popstar Ed Sheran schloss sich dieser Kritik an und wollte seinen 2014 aufgenommenen Beitrag für den Superband-Weihnachtshit lieber nicht mehr in der aktuellen Version beigemischt haben.Geldorf bezeichnete die Kritik des ghanaischen Rappers und des britischen Kollegen als „abstraktes Wohlstands-Welt-Argument.“ Geldorf: „Es hungern 600 Millionen Menschen auf der Welt, 300 Millionen davon leben in Afrika. Warum sollte Band Aid aufhören, Tausenden Kindern Essen zu geben, die von uns abhängen für eine Mahlzeit?“Wer nichts tut, erntet auch keine Kritik. Für die, die sich engagieren, trifft das alte ostpreußische Sprichwort zu: „Hau dem, wo zieht“. Man kann tatsächlich auch die beste Sache der Welt schlechtreden.1127. Klimakiller Krieg
01:25||Season 3, Ep. 1127241126PC: Krieg ist der größte KlimakillerMensch Mahler am 26.11.2024Die Klimagipfel werden zur Farce. In Baku wurden 300 Milliarden US-Dollar an Länder beschlossen, die besonders unter dem Klimawandel leiden. 1,3 Billionen wären nötig gewesen, um die schlimmsten Katastrophen der Klimakrise in den Entwicklungsländern zu lindern. Man fragt sich, ob der Aufwand, der für diese Treffen betrieben wird, noch in einem Verhältnis zu den Ergebnissen steht. Der größte Klimakiller wird indes nicht einmal erwähnt. Finanzielle Mittel werden weltweit eher für die Fortsetzung von Kriegen ausgegeben als für Klimaschutzmaßnahmen. Noch schlimmer aber ist, dass Kriege das Klima wohl nachhaltiger schädigen als alle anderen Aktivitäten des Homo sapiens. Die entstehenden Treibhausgase bei der Rüstungsproduktion, beim Betrieb von Panzern und Kampfflugzeugen, bei der Explosion von Drohnen und Raketen und schließlich beim Wideraufbau des Landes geraten erst gar nicht in den Blick. Abrüstung, Rüstungskontrolle und diplomatische Lösungen von Konflikten wären ein außerordentlich wichtiger Schritt in Richtung Klimaschutz. Ist der Point of no return erst einmal überschritten, , wird der Klimawandel zum Brandbeschleuniger weiterer Kriegs- und Fluchtereignisse, wie sie die Welt noch nie gesehen hat.1125. Bonhoeffer missbraucht
02:01||Season 3, Ep. 1125241125PC: Bonhoeffer als Wahlkampfhelfer für Donald TrumpMensch Mahler am 25.11.2024Mein ganzes Leben war und ist Dietrich Bonhoeffer an meiner Seite. „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ – „Wer bin ich“ – seine theologische Literatur. Am vergangenen Freitag ein szenisches Stück mit Klavier, Maria von Wedemeyer und Dietrich Bonhoeffer – die Brautbriefe. Tief beeindruckend. Und dann der Kinofilm. "Bonhoeffer: Pastor. Spy. Assassin". Ein frömmelnder Kämpfer für das Gute in einem Film voller historischer Fehler, vorgetragen von renommierten deutschen Schauspielern auf Englisch. Der Film wendet sich vor allem an ein amerikanisches Publikum. Und dieser Bonhoeffer spricht wie Donald Trump vom Feind im Inneren. "My Country was invaded from within", sagt der Bonhoeffer im Film aufgebracht. Die evangelikalen Christen in en USA jubeln. Vereinnahmen Bonhoeffer als Wahlkampfhelfer für Donald Trump. Tobias Korenke ist ein Großneffe Bonhoeffers. Gegen die Vereinnahmung durch rechte Christen, auch gegen den Film haben sich die Nachfahren jüngst gewehrt. In einem offenen Brief kritisieren sie besonders die Vermarktung, die Bonhoeffer als gewaltbereiten Rächer zeigt. Für Korenke ist diese Entwicklung nicht neu: "Schon seit einigen Jahren versuchen rechte Evangelikale, Bonhoeffer für sich und ihre Ziele zu vereinnahmen, die tatsächlich versuchen Bonhoeffer umzudeuten, als einen Widerstandskämpfer gegen Wokeness, Abtreibung und Zeitgeist."Das hat Dietrich Bonhoeffer wahrlich nicht verdient. Natürlich war er auch Kind seiner Zeit. Aber es ist einfach ungehörig, so zu tun, als wäre er, so er heute Zeitgenosse Trumps wäre, also 80 Jahre nach seiner Ermordung, in seinen Ansichten so wenig flexibel geblieben. Ein schäbiger Versuch, einen der führenden Köpfe der bekennenden Kirche im 3. Reich zum Unterstützer eines Faschisten, Frauenverächters und Rassisten zu machen. Gut, dass sich Bonhoeffers Nachfahren dagegen wehren.1122. Schwarz vor Augen
01:55||Season 3, Ep. 1122241122PC: schwarz vor AugenMensch Mahler am 22.11.2024Die Straßen in den USA sind schwarz vor Menschen. Es ist der Freitag nach Thanksgiving. Die Leute haben einen Brückentag und positive Gefühle im Herzen. Und im Bauch ein warmes Gefühl, verursacht vom gefüllten Truthahn, der Geldbeutel ist voll, weil man ein gutes Jahr gefeiert hat. Aber noch ganz andere Beweggründe lassen die Menschen am Black Friday einkaufen, bis die Kreditkarte glüht: Die gefühlte Ersparnis aktiviert das Belohnungszentrum im Gehirn. Neid und Gier haben nicht nur die USA, sie haben auch uns Deutsche zu einem Volk von Schnäppchenjägern gemacht. Die beliebtesten Internetprotale sind Idealo und Check 24. Am besten gleich im Internet bleiben und die Weihnachtsgeschenke – 74% sind inzwischen Elektronikartikel – online einkaufen.Wir fallen auf ganz niedrige Instinkte ein. Angeblich sparen und noch mehr konsumieren. Kaufen, kaufen, kaufen. Achtung, das tut jetzt weh:Der Handel hat uns komplett verarscht. Denn die reale Ersparnis in einer Black Week beträgt gerade mal 6% im Schnitt. Der Trick: Die unverbindliche Preisempfehlung wird als Vergleichswert genommen. Und die Waren sind in der Regel auch vor der Shopping-Week schon 30% unter dem UVP angeboten worden. Dafür sorgen die Chinesen TEMU und SHINE mit ihren Niedrigpreisen das ganze Jahr über.Fazit: Wir nehmen uns das reale Einkaufserlebnis und kaufen jede Menge Mist ein, nur weil er billig ist. Mahler meint: Wir sind doch mündige Konsumenten. Hören wir endlich damit auf, uns wie Kleinkinder auf der Jagd nach Süßigkeiten zu verhalten. Entlarven wir die Tricks des Handels, der nur will, dass wir immer mehr und immer weiter konsumieren. Hauptsächlich Dinge, die wir nicht wirklich brauchen. Ich feiere heute, dass ich nicht einkaufe. Und die 100 Prospekte und Mails in den Spam-Filter haue.1121. Des Gerharde isch tot
01:58||Season 3, Ep. 1121241121PC: Anna und AntonMensch Mahler am 21.11.2024„Das Gerhardle ist tot“ – die 5jährige Schwester Ruth ist erschüttert. Vier Wochen vorher wurde Gerhard Eggensperger abgeholt. Er wurde in die Heilanstalt Eichberg in Eltville am Rhein gebracht. Dort ist der kleine Gerhard – gerade einmal eineinhalb Jahre alt – vermutlich in einem Kellerloch verhungert. Das war 1940 – die Euthanasie der Nazis hat 300.000 behinderten Menschen den Tod gebracht. Was mich an der Geschichte von Gerhard Eggensperger so berührt ist, dass ich ihn sehe, als er abgeholt wurde. Die Augen weit aufgerissen – völlig verständnislos, was da mit ihm passiert – vermutlich hat er mit kleinen Gesten seiner Familie zum Abschied gewunken.Ich sehe das, weil ich Anna oft sehe. Anna ist meine Enkelin und sie hat wie Gerhard Eggensperger das Down-Syndrom. Ich sehe ihre Fröhlichkeit, höre ihr Lachen, genieße ihre unverstellte Liebe, ihre Ehrlichkeit. Ich habe ein freiwillig soziales Jahr in einer Einrichtung verbracht, in der ich einige Männer mit Down-Syndrom betreut habe. Nur wenige Menschen sind mir so ans Herz gewachsen wie „meine Jungs“, wie ich sie immer nannte. Ich nenne sie gerne Anna und Anton. Und wenn wir einen dieser Menschen auf der Straße treffen, entsteht immer ein unmittelbarer, herzlicher Kontakt. Meine Tochter arbeitet aktiv in einem Verein mit, der dafür wirbt, diese ganz besonderen Menschen nicht zu töten, sondern zur Welt zu bringen und sie liebevoll ins Leben zu begleiten.Am 26. November wird in Stuttgart-Botnang ein Stolperstein für Gerhard Eggensperger verlegt. Ich werde dort sein und ans Gerhardle, an Anna und alle Annas und Antons dieser Welt denken. Die, die es ins Leben geschafft haben und uns bereichern und die, denen dieses Leben verwehrt wurde und wird. Damals und heute.1120. Alles nur kein billiger Kaufhausschrott
01:48||Season 3, Ep. 1120241120PC: Adventskalender – es geht auch nachhaltigMensch Mahler am 20.11.2024Das Päckchen aus Berlin kam zwar mit etwas Verspätung – aber dafür hatte es einiges in sich. Am 21. Oktober hatte ich Geburtstag. Den wievielten verrate ich jetzt nicht. Am 22. Oktober gewann mein VfB Stuttgart gegen Juventus Turin in der Champions-League. Meine Berliner Sohnemann-Familie schickte mir einen VfB Adventskalender und einen Fan Schal vom Spiel VfB Juventus. Das saß – ich als dunkelroter war überglücklich. Und machte mir Gedanken über Adventskalender. Meine Töchter lassen es sich nicht nehmen, in jedem Jahr für je vier Kinder Adventskalender selbst zu basteln. Hut ab vor dieser Energieleistung. Man könnte ja auch in den Supermarkt gehen und das Zeug einfach kaufen. Die Adventskalender, die uns im Supermarkt oder den großen Kaufhäusern begegnen, stammen von einigen wenigen Lebensmittelkonzernen. Deren Marktmacht führt mitunter zu Missständen bei Produzenten wie miserablen Arbeitsbedingungen, Kinderarbeit und Ausbeutung der Kakaobauern. Zudem sorgen die konventionellen Adventskalender für jede Menge Müll.Verantwortungsvolle Konsumenten können sich aber auch im Konsumrausch der Vorweihnachtszeit für nachhaltige Produkte entscheiden. Egal ob Fair-Trade-, Bio- oder veganer Adventskalender: Es gibt immer eine bessere Alternative! Bei der Auswahl sollte man nicht nur auf den Inhalt achten, sondern auch auf die Herstellungsbedingungen und nachhaltige Verpackungen.Kleiner Pferdefuß: die fertigen Fair-Trade-Bio-veganen Adventskalender sind in der Regel schweineteuer. Also machen sie es am besten wie meine Töchter: liebevoll aussuchen, selbst verpacken und an eine Leiter hängen.