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Das Aftermath

Die dritte Generation: Der Holocaust im familiären Gedächtnis und warum der 7. Oktober tausendfach zählt

In der aktuellen Episode begeben wir uns an einen Ort, der wie kaum ein anderer das Erinnern und Verstehen der Vergangenheit ermöglicht: das Jüdische Museum Wien.

Zur Ausstellung: „Die Dritte Generation. Der Holocaust im familiären Gedächtnis“.


Diese Ausstellung rückt das Weiterwirken der Shoah in den Fokus – nicht nur in den Leben der Überlebenden, sondern auch in ihren Familien, vor allem in der dritten Generation. Es geht um das, was in Familien weitergegeben wird, selbst wenn Worte fehlen. Was in vielen Familien ungesagt blieb, hat sich oft im Schweigen manifestiert. Erst die Enkelgeneration wagt es, das Schweigen zu brechen, und findet durch Kunst, Forschung und persönliche Auseinandersetzung Wege, sich dem Trauma zu nähern.


Wir durften bei einer exklusiven Führung dabei sein und diese für eine neue Podcast-Episode aufzeichnen. Die Führung wurde geleitet von der Kuratorin Gabriele Kohlbauer-Fritz.


Diese Episode wurde am 16.1. und 29.1. aufgenommen.

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  • Der Mut, über das Unsagbare zu sprechen

    52:11|
    Worte für das Unsagbare finden - aber wie?Nachdem wir unsere letzte Episode der Sprachlosigkeit nach dem 7. Oktober gewidmet haben, geht es in dieser Episode um Worte. Wie und in welchem Rahmen können die überlebenden Geiseln über ihre traumatischen Erfahrungen sprechen?Bastian De Monte berichtet über eine Veranstaltung an der University of Ohio, bei der die israelisch-amerikanische Aktivistin Noa Tishby mit zwei freigelassenen Geiseln gesprochen hat. Was als wichtigste Erkenntnis bleibt: es muss gesprochen werden, gegen das Vergessen.Diese Episode wurde im Mai 2025 aufgenommen und aus redaktionellen Gründen erst im Juli 2025 veröffentlicht.
  • Ein Milim – Sprachlosigkeit nach dem 7. Oktober

    14:13|
    Was passiert mit Sprache nach einem kollektiven Schock wie dem 7. Oktober 2023? In dieser Folge sprechen wir über Sprachlosigkeit, Schweigen als Handlung und die Suche nach Ausdruck im Ausnahmezustand. Ausgangspunkt ist ein Vortrag der israelischen Anthropologin Michal Kravel-Tovi (Universität Tel Aviv), der im Sommersemester an der Universität Wien stattfand. Kravel-Tovi analysiert, wie sich Schweigen nach dem Hamas-Massaker als emotionaler, politischer und moralischer Akt im öffentlichen Raum Israels niederschlägt – in Symbolen, Slogans, Plakaten und tätowierten Daten. Dabei geht es auch um verdrängte Stimmen: Geiselfamilien, RegierungskritikerInnen, Menschen, die Mitgefühl für palästinensisches Leid äußern. Sprache wird zum Schauplatz kollektiver Erschütterung.Diese Episode wurde Ende Juni 2025 aufgenommen.Quellen:Vortrag von Michal Kravel-Tovi (Tel Aviv University) an der Universität Wien: „Speaking After October 7 – The Words and Silences of Israeli Jews“.Eran Minhar auf X:„Es gibt kaum noch einen Staat – nur noch Bürgerinnen. Und sie sind auf sich allein gestellt.“*Weitere Inhalte beruhen auf öffentlich dokumentierten Reaktionen im israelischen Diskurs nach dem 7. Oktober 2023 – darunter Plakate, Slogans, Social-Media-Beiträge und symbolische Ausdrucksformen aus der Zivilgesellschaft.
  • Moderate Stimmen zu Nahost? Hamza Howidyy als Best-Practice-Beispiel

    11:46|
    Hamza Howidyy ist ein palästinensischer Aktivist, der für seine moderate und nicht-binäre Sicht auf den Nahostkonflikt inzwischen schon internationale Bekanntheit erlangt hat. Seine Analyse der aktuellen Lage ist bemerkenswert – weil sie, anders als derzeit sehr viele Aktivistinnenstimmen, bedacht und gleichzeitig so differenziert ist. Howidyy kritisiert sowohl die Gewalt der Hamas als auch die strukturelle Blindheit weiter Teile der internationalen Öffentlichkeit gegenüber den internen Dynamiken in Gaza. Dem Aktivisten droht aktuell eine Abschiebung aus seinem deutschen Exil nach Griechenland - die Petition dagegen findet ihr hier:https://www.openpetition.de/petition/online/hamza-howidy-muss-bleibenDer Vortrag von Hamza Howidyy wurde von der JÖH organisiert (am 28.5.2025) Diese Episode wurde am 20. Juni 2025 aufgenommen.Weiterführende Links:https://www.instagram.com/hamzahowidyy/?hl=enhttps://www.tagesspiegel.de/politik/habe-mein-leben-riskiert-um-mich-gegen-extremismus-zu-stellen-anti-hamas-aktivist-droht-abschiebung-aus-deutschland-13873243.html
  • Erinnerungsort, Massengrab oder neuer Touristenhotspot? Auf den Spuren eines Massakers in Reím

    18:07|
    Re'im, Nova-Festival in Israel. 2023. Am 7. Oktober wurden dort mehr als 364 Menschen ermordet, Hunderte verletzt und 40 als Geiseln genommen und nach Gaza verschleppt. Das Gelände dieses (Rave)-Festivals befand sich nur 5 Kilometer weit weg vom Grenzzaun zu Gaza.Jetzt, fast zwei Jahre später, wird Re'im zu einem immer wichtigeren Gedenkort. Viele Menschen reisen dorthin - nicht nur aus Israel. Auch Sandie Grün war im April dort. In dieser Episode berichtet sie, was sie dort alles erlebt und gesehen hat und wie Israel mit den vielen neuen Erinnerungsorten umgeht.
  • Omri Boehm, der 7. Oktober und 80 Jahre Auschwitz-Befreiung. Wer darf laut gedenken und wer nicht?

    31:55|
    Im Frühjahr finden jedes Jahr Gedenkveranstaltungen für die Befreiung der ehemaligen Konzentrationslager statt. Und auch jedes Jahr, vor allem in den letzten zwei Jahren seit dem 7. Oktober und dem Gaza-Krieg, gibt es verschärfte Diskussionen über Redner:innen, die bei diesen Veranstaltungen eingeladen sind. Zuletzt gab es Anfang April einen großen Aufruhr, weil Omri Boehm als Redner zur Gedenkveranstaltung im Buchenwald eingeladen wurde – und auf Druck der israelischen Botschaft in Deutschland auch wieder ausgeladen.Wer sollte bei Gedenkveranstaltungen vertreten sein – und wer darüber entscheiden?Gedenkveranstaltungen dienen nicht nur dem Gedenken, sondern auch der Mahnung und Verantwortungsübernahme. Vertreten sein sollten:Überlebende und ihre Nachfahren: Als Träger authentischer Erinnerung sind sie unverzichtbar.Betroffene Gemeinschaften: Neben Jüdinnen und Juden auch Sinti und Roma sowie weitere NS-Opfergruppen.Politische Vertreter: Ihre Anwesenheit signalisiert staatliche Verantwortung – besonders aus historisch involvierten Ländern.Wissenschaft und Bildung: Historiker und Pädagogen sichern langfristige Erinnerung durch Aufarbeitung und Vermittlung.Wer entscheidet über die Teilnahme?Die Entscheidung liegt idealerweise bei einer inklusiven Zusammenarbeit aus:Staatlichen Institutionen: Sie garantieren die öffentliche und internationale Sichtbarkeit.Jüdischen Organisationen: Wie der Zentralrat der Juden oder Yad Vashem, die die Perspektive der Opfer wahren.Überlebenden- und Erinnerungsinitiativen: Sie sorgen für Authentizität und Nähe zur Geschichte.Internationalen Institutionen: UNESCO oder UN, die Standards setzen und globale Erinnerung koordinieren.Wer sollte nicht entscheiden oder teilnehmen?Holocaust-Leugner und -Relativierer: Ihre Teilnahme verletzt die Würde der Opfer.Extremisten und Populisten: Wer Erinnerung politisch instrumentalisieren will, gefährdet ihre Integrität.Gedenken darf nicht primär politischem Kalkül folgen. Die Stimmen der Opfer und ihrer Nachfahren müssen im Zentrum stehen – ergänzt durch Politiker, die sich glaubhaft zur historischen Verantwortung bekennen. Teilnahmeentscheidungen sollten nicht in exklusiven politischen Zirkeln getroffen werden. Eine glaubwürdige Erinnerungskultur braucht Kooperation zwischen Überlebenden, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, internationalen Akteuren und dem Staat.Diese Episode wurde Ende April 2025 aufgenommen.Quellen: Max Czollek: Desintegriert euch! Assmann, Aleida: Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses*.Yad Vashem – The World Holocaust Remembrance CenterUNESCO: Holocaust Education and Remembrance InitiativesZentralrat der Juden in DeutschlandUN: International Holocaust Remembrance Day StatementsBundeszentrale für politische Bildung: Erinnerungskultur in Deutschlandhttps://www.juedische-allgemeine.de/meinung/der-verklaerte-blick-der-deutschenauf-israel/https://www.falter.at/morgen/20240507/antisemitismus-wiener-festwochen-omriboehm-milo-rau-judenplatz-rede-yanis-varoufakis-annie-ernauxhttps://taz.de/Streit-um-Omri-Boehm-in-Buchenwald/!6077339/https://www.derstandard.at/story/3000000218834/philosoph-omri-boehm-die-gegnerstoert-dass-ich-die-aufklaerung-vertretehttps://www.youtube.com/watch?v=NAxxpsNPNno&t=153shttps://www.derstandard.at/story/3000000218994/darum-soll-omri-boehm-auf-demjudenplatz-sprechen
  • Arabischer Zionismus - wie bitte?

    31:36|
    Internationale Institutionen, Politik und Medien nach dem 7. Oktober – aus israelischer Perspektive. Sandie Grün erzählt vom Vortrag der israelischen Denkerin Einat Wilf, die Ende März in Wien einen Gastvortrag hielt.Diese Episode wurde am 11. April 2025 aufgenommen.
  • Was ist los in Israel? Versuch eines Updates

    37:47|
    In Israel reihen sich ein politisches Skandal nach dem anderen. Vom Quatar-Gate zur steigenden Siedlergewalt im Westjordanland, von der heiklen Justizreform bis zur Antisemitismus-Konferenz mit rechtsextremen Politikern. In dieser Episode versuchen wir, die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Wochen in Israel zu erklären und zusammenzufassen.Diese Episode wurde am 5. April aufgenommen.Quellen:https://www.juedische-allgemeine.de/israel/eine-schande-fuer-israel/https://www.haaretz.com/israel-news/.premium-amos-harelhttps://www.zeit.de/politik/ausland/2025-03/gazastreifen-israel-angriffe-waffenruhe-palaestinenser-nahosthttps://www.bbc.com/news/articles/clyz4nnqgvdohttps://www.juedische-allgemeine.de/israel/studie-hamas-opferzahlen-voelliger-unsinn/https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/gaza-angriffe-waffenruhe-israel-nahost-100.htmlhttps://podcasts.apple.com/us/podcast/unholy-two-jews-on-the-news/id1548441108https://www.timesofisrael.com/full-text-freed-hostage-eli-sharabi-asks-un-security-council-where-was-the-world/https://www.derstandard.at/story/3000000262281/israels-regierung-entlaesst-chef-von-inlandsgeheimdiensthttps://www.derstandard.at/story/3000000261976/nahost-rechtsextremer-ben-gvir-ist-wieder-israels-polizeiministerhttps://www.derstandard.at/story/3000000262889/berichte-oscar-pr228mierter-regisseur-ballal-wieder-freihttps://www.derstandard.at/story/3000000263105/nahost-hamas-sprecher-bei-israelischem-luftangriff-get246tethttps://www.derstandard.at/story/3000000263037/die-wut-der-strasse-richtet-sich-in-gaza-immer-mehr-gegen-die-hamashttps://www.ynetnews.com/article/ry6e28js1xhttps://en.idi.org.il/articles/57957https://www.i24news.tv/en/news/israel/politics/artc-eli-feldstein-yonatan-urich-arrested-in-qatar-gate-affairhttps://trt.global/world/article/bccad0745686https://www.thejc.com/news/israel/hamdan-bilal-oscar-no-other-land-arrested-west-bank-kymtyk8k
  • Angst vor dem Terror der anderen Seite - über den Film "The Other"

    32:02|
    In der dritten und letzten Episode zum Jüdischen Filmfestival besprechen wir den Film "The Other". Gefilmt wurde die Doku von 2017 bis 2024, einschließlich der Zeit nach dem 7. Oktober und während des darauffolgenden Krieges, rückt The Other israelische und palästinensische Friedensstifter, Anti-Besatzungsaktivisten, Künstler, Wissenschaftler, ehemalige Kämpfer, trauernde Eltern und viele weitere Menschen in den Fokus, die die Realität vor Ort leben.Diese Episode wurde am 5. April aufgenommen.https://www.instagram.com/iamjoyselahttps://weuncoverfilms.com/theother/
  • Festival Special: Zwischen Filmen aus Israel und Diaspora, politischen Panels und Schlafmangel

    43:07|
    In der 2. Episode über das Jüdische Filmfestival sprechen wir über eine Auswahl von Filmen aus Israel und der Diaspora. Beim Festival gab es aber nicht nur ausgezeichnete Filme, sondern auch spannende politische Panels. Zudem erzählt Anja über ihre Kurzreise nach Chisinau und die Spurensuche nach jüdischer Geschichte.Diese Episode wurde Ende März 2025 aufgenommen.Weiterführende Links:https://www.jfw.at/ @hamzahowidyyhttps://jguideeurope.org/en/region/moldova/chisinau/https://www.nytimes.com/2018/07/24/books/review/steven-zipperstein-pogrom.html