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SodaKlub
#203 Deutscher Suchtkongress 2024: Forschung, Stigma & die Beteiligung von Betroffenen
Heute wird’s wissenschaftlich im SodaKlub – Mika war nämlich auf dem Deutschen Suchtkongress unterwegs. Ausnahmsweise hatte sie dabei aber nicht Mia an ihrer Seite, sondern eine andere tolle Kollegin: Judith vom Podcast »Let’s Talk About Sucht, Baby« (@lets.talk.about.sucht.baby). Gemeinsam werfen die beiden einen Blick auf den Kongress. Sie rekapitulieren, was sie zum Thema Stigmatisierung gehört haben und welche Gefühle man hat, wenn man sich eine Power Point Präsentation darüber reinzieht, dass Leute nichts mit einem zu tun haben wollen.
Sie gehen der Frage nach, wie man Betroffene besser in den wissenschaftlichen Diskurs einbinden könnte (sollte man überhaupt?). Und Mika will wissen, wo die ganzen Gefühle abgeblieben sind, während Judith das Ganze etwas pragmatischer angeht.
Außerdem in der Folge: ein Beitrag von Nathalie Stüben (@nathalie.stueben) zum Thema »verantwortungsvolles Trinken« und ein Gespräch mit Timo Nobis (@timonobis) vom Glücksspielfrei e.V. (@gluecksspielfrei_e.v), dem Bundesverband Selbsthilfe Glücksspielsucht über die Hürden bei der Betroffenenbeteiligung. Danke an beide, dass sie sich die Zeit genommen haben!
Wir danken besonders dem BKK Dachverband für die Förderung des Podcasts und der DHS für ihre Unterstützung.
Ressourcen:
Hier findest du Hilfe in einer suizidalen Krise: https://www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/hilfsangebote
Suizid-Aufklärungsseite der Deutschen Depressionshilfe: https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/depression-in-verschiedenen-facetten/suizidalitaet
Für eine Übersicht der Suchthilfe-Angebote, schau hier: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnis
Judiths Podcast »Let’s Talk About Sucht, Baby«
Web: https://lets-talk-about-sucht-baby.de/
Instagram: https://www.instagram.com/lets.talk.about.sucht.baby/
Artikel von Nathalie zum Geschäft mit der Sucht: https://oamn.jetzt/2024/09/das-geschaeft-mit-der-sucht/
Glücksspielfrei e.V.: https://gluecksspielfrei.de/
Mehr zum Anti-Stigma Manifest des Dachverbands der Suchtfachgesellschaften:
Die genannten Wissenschaftler:innen in der Reihenfolge ihrer Erwähnung:
Kongresspräsident Ulrich Frischknecht
Carolin Kilian (auch in Folge #164)
Rolf Hüllinghorst
Ludwig Kraus
Jakob Manthey
Georg Schomerus (auch in Folge #173)
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#205 Sucht: Krankheit als Metapher und das Handeln in der Sackgasse. Über zweischneidige Begriffe mit dem Philosophen und Psychologen Dr. Martin Wallroth.
01:11:45|Ist Sucht eine Krankheit wie jede andere? Wenn das der Fall ist, wie kann man sich dann selbst aus ihr befreien? Doch wenn Sucht keine Krankheit ist, würde das bedeuten, dass wir selbst an unserer Abhängigkeit schuld sind?Wir haben unseren heutigen Gast eingeladen, um die verwirrende Sprache rund um die Sucht ein bisschen zu entwirren: Prof. Dr. Martin Wallroth ist Psychologe und Philosoph mit jahrelanger Erfahrung in der Suchthilfe. Wir sprechen darüber, wie weit uns der Krankheitsbegriff tragen kann und wo seine Grenzen liegen, ob medizinische Sprache auch die Gefahr der Entmündigung beinhaltet und was eigentlich mit »Krankheitseinsicht« gemeint ist. Außerdem wollen wir wissen: Wieso spricht die professionelle Suchthilfe so selten von den »Selbstheilern«?#204 Stigma und Profit mit Sucht-Prof Uli Frischknecht
01:05:33|Wir freuen uns sehr, dass wir heute Uli Frischknecht zu Gast haben. Uli ist Prof für Sucht und Persönlichkeitspsychologie in Köln und war außerdem der diesjährige Kongresspräsident für den Deutschen Suchtkongress. Er erzählt uns, wie er in der Suchtforschung gelandet und warum er dort geblieben ist. Wir wollen von ihm wissen, wer eigentlich von Stigma und Suchtmitteln profitiert, diskutieren die Abstinenz als Voraussetzung für Angebote wie Therapie und Housing First, und wollen wissen, wo wir ansetzen müssten, um etwas im Suchthilfesystem zu bewegen. Uli gibt uns außerdem ein Argument an die Hand, das noch gar nicht in unserem Repertoire war: Saufen ist schlecht für's Klima.Zur Podcastfolge vom DSK: https://www.sodaklub.com/hoeren/203-der-deutsche-suchtkongress-2024Neue Folge SodaPop!
02:00|SodaPop ist dein Podcast für Gefühle und Popkultur. Jeden ersten Sonntag im Monat macht SodaKlub Pause und eine neue Folge SodaPop erscheint. Ihr findet SodaPop bei Spotify, Apple Podcasts und überall, wo ihr sonst eure Podcasts hört. Wenn ihr uns dort Sternchen gebt oder Bewertungen schreibt, dann lieben wir euch für immer!SodaPop auf Spotify: https://open.spotify.com/show/6epToW1Tskb9bhVyQNmUV3?si=MlLzu7FTQ36ZkIXg1vnOUQSodaPop auf Apple Podcasts: https://podcasts.apple.com/de/podcast/sodapop/id1748833667#202 Sucht und Trauma (mit Therapeut Sebastian Müller von der Caritas Traunstein)
01:20:02|Zur beworbenen Veranstaltung »Zwischen Promille und Publicity: Was Kommunikation über Alkohol und Sucht ausmacht« am 22. Oktober um 20:30 https://www.volkswagenstiftung.de/de/veranstaltungen/zwischen-promille-und-publicity-was-kommunikation-ueber-alkohol-und-sucht-ausmacht Folgenbeschreibung:Wir haben heute Sebastian Müller von der Caritas Traunstein zu Gast. Er arbeitet seit vielen Jahren in der Suchthilfe, ist außerdem Traumatherapeut, Ausbilder und Supervisor. Kennengelernt haben wir uns über Nathalie Stüben und die Live-Klassen, die er im Programmbereich von OAMN gibt. Wir haben uns in Mias Atelier getroffen und dieses wirklich aufschlussreiche und spannende Gespräch über Traumatisierung und Suchterkrankungen geführt. Wir besprechen darin unter anderem die psychischen Folgen von sexualisierter Gewalt, besonders, wenn sie unter Alkoholeinfluss stattgefunden hat. Was kann man zum Beispiel tun, wenn man an bestimmte Erinnerungen gar nicht mehr ran kommt? Er erklärt uns, wieso Sucht- und Traumatherapie so gut zusammenpassen, und wie man beides im therapeutischen Setting behandelt. Natürlich fragen wir ihn auch, was ER eigentlich von Triggerwarnungen hält. Falls du eine Anlaufstelle suchst, Sebastian hat uns die Seite von der Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie empfohlen. Dort findest du auch eine Therapeut:innensuchehttps://www.degpt.de/hilfe-fuer-betroffene/therapeut-innen-in-ihrer-naehe-finden/Das Interview mit Nathalie Stüben und Sebastian Müller: https://www.youtube.com/watch?v=t5MGImFLSJA&ab_channel=OhneAlkoholmitNathalie#201 Erkenntnisse aus 5 Jahren ohne Alkohol
45:53|Zur beworbenen Veranstaltung »Zwischen Promille und Publicity: Was Kommunikation über Alkohol und Sucht ausmacht« am 22. Oktober um 20:30 https://www.volkswagenstiftung.de/de/veranstaltungen/zwischen-promille-und-publicity-was-kommunikation-ueber-alkohol-und-sucht-ausmachtFolgenbeschreibungMika hat vor ein paar Wochen ihren fünften nüchternen Jahrestag gefeiert. Das nehmen wir in dieser Folge zum Anlass, um zurückzuschauen: Was hat sich verändert (abgesehen von alles)? Wir sprechen über Suchtdruck, und das Bedürnis, sich die Lichter auszuknipsen, über das Fühlen von Gefühlen und über Hunger. Mika beantwortet die Frage, was das schlechteste an der Nüchternheit ist, was sie am Trinken vermisst, wie sie mit Trinkenden in ihrer Nähe umgeht und wieso das Wort »Alkoholiker« sie auch heute manchmal noch nachts wach hält.#200 Mias Familie und der Alkohol Teil 3: Ulli
47:10|In dieser, der dritten und letzten SodaKlub Familienfolge ist der jüngste der drei Geschwister von Mia bei uns: Onkel Ulli. Er hat noch zuhause gewohnt, als Mathilde nach ihrer abstinenten Phase wieder zum Trinken zurückgekehrt ist, und hat ihren langsamen Tod sehr nah miterlebt. Er war lange Zeit der einzige, der die Gefahr, die für uns alle im Trinken lag, deutlich gesehen hat, und er war der erste, der mit dem Rauchen und mit dem Trinken aufhörte, lange vor allen anderen. Bis dann eine Phase losging, die er als seine Kimonozeit bezeichnet. Und ihn dazu brachte, erstmal wieder anzufangen.#199 Mias Familie und der Alkohol Teil 2: Thomas
01:08:15|In meinem Memoir »Rausch und Klarheit«, das gerade erschienen ist, schreibe ich, Mia, unter anderem über meine Familiengeschichte und die Geschichte meiner Familie mit dem Trinken. Meine beiden Onkel und meine Tante haben mir sehr dabei geholfen, diesen Teil des Buches zu schreiben; sie haben mir erzählt, woran sie sich erinnern, all diese Sachen, die vor meiner Geburt passiert sind. Wir haben die Buchveröffentlichung zum Anlass genommen, mit ihnen zu reden. In den nächsten drei SodaKlub Folgen erzählen uns die Geschwister meines Vaters ihre Nüchternheitsgeschichten. In der zweiten Familienfolge sprechen wir mit meinem Onkel Thomas, dem jüngeren Bruder meines Vaters. Er erzählt uns von seinen Eltern, der Abhängigkeit der Mutter und dem Schweigen des Vaters und der empfundenen Ohnmacht der ganzen Familie. Er erzählt auch vom Todestag seines älteren Bruders, dem letzten Tag seines eigenen Trinkens, nachdem er die Entscheidung trifft, zu leben. * Randnotiz: Thomas nennt mich an zwei Stellen Kathrin, nicht wundern, das ist mein bürgerlicher Name. Und ich wollte es weder korrigieren, noch rausschneiden, um den Gesprächsfluss nicht zu stören.#198 Mias Familie und der Alkohol Teil 1: Marga
40:34|In meinem Memoir »Rausch und Klarheit«, das gerade erschienen ist, schreibe ich, Mia, unter anderem über meine Familiengeschichte und die Geschichte meiner Familie mit dem Trinken. Meine beiden Onkel und meine Tante haben mir sehr dabei geholfen, diesen Teil des Buches zu schreiben; sie haben mir erzählt, woran sie sich erinnern, all diese Sachen, die vor meiner Geburt passiert sind. Wir haben die Buchveröffentlichung zum Anlass genommen, mit ihnen zu reden. In den nächsten drei SodaKlub Folgen erzählen uns die Geschwister meines Vaters ihre Nüchternheitsgeschichten. Den Anfang macht Marga, die ältere Schwester meines Vaters, die Tochter von Mathilde, meiner Oma. Wir haben uns in Berlin mit Marga getroffen und sie hat uns von ihrer Mutter erzählt; von deren Eifersucht und Gastfreundschaft, und von der großen Sprachlosigkeit, die früher in der Familie herrschte, was das Thema Alkohol angeht. Über das Buch:»Rausch und Klarheit«Erschienen am 18.09.2024 im GOLDMANN VerlagISBN: 978-3-442-31753-0Alle Lesungstermine findet ihr hier: https://www.sodaklub.com/rausch-und-klarheit