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SodaKlub
#188 Keine Termine und leicht einen sitzen: Der Juhnke-Effekt
»Keine Termine und leicht einen sitzen« — nach dem legendären Westberliner Entertainer Harald Juhnke ist das die Definition von Glück. Sowohl »leicht einen sitzen« als auch »Glück« sind in Juhnkes Fall allerdings ziemliche Euphemismen: Juhnke war schwer alkoholabhängig und die gesamte deutsche Öffentlichkeit wusste davon, bagatellisierte und romantisierte seine Krankheit. Jahrzehntelang, bis er 2005 an den Folgen seines Alkoholismus starb.
Der begeisterten Romantisierung seiner Künstler-Persona und der deutschen Nachkriegs-BRD, die Juhnke verkörpert wie kein Zweiter, tut das bis heute keinen Abbruch. Die Verklärung des Alkohols und die Blindheit vor den brutalen Realitäten der Abhängigkeit zeigt sich am Beispiel Juhnke exemplarisch: Alkohol ist ein Gift, das Menschen schwer krank macht und letztlich umbringt, gleichzeitig ist es eine ganz alltägliche Freizeitbeschäftigung. Alkoholiker:innen sind krank – und gleichzeitig selber schuld. Der Juhnke-Effekt eben: Wie auf einem Vexierbild sehen wir immer beide Versionen der Alkohol-Geschichte gleichzeitig und bringen es deswegen zum Beispiel fertig, einer Person, die klar abhängig ist, eine Flasche Schnaps zum Geburtstag zu schenken.
Doku über »der Trinker«: https://youtu.be/apEZSTTTYiU?si=B-iMsN783Lma93tK&t=474
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#209 Wie verändert Abstinenz den Familienalltag? Mit den »Null Promille Mamas« Lea und Binia
01:09:55|Wir haben heute die bezaubernden Null Promille Mamas zu Gast – In ihrem Podcast sprechen die beiden Hosts Lea und Binia unter anderem über den nüchternen Mama-Alltag, über die alkoholfreie Adventszeit und das Klischee der Wine Mom. Wir haben sie eingeladen, um zu erfahren, wie sich ihr (Familien-) Leben durch die Abstinenz verändert hat, ob sie das Trinken mit ihren Kindern besprechen und wie sie damit umgehen, dass Alkohol selbst in Kinderbüchern oder bei Kitafesten eine Selbstverständlichkeit ist.#208 Filmbesprechung: The Outrun
01:03:24|Wir haben diese Woche gemeinsam die Berlin Preview von The Outrun gesehen. Das ist die Verfilmung von Amy Liptrots Quitlit-Memoir Nachtlichter. Der Film erzählt die Geschichte von Rona, die auf die schottische Insel Orkney, wo sie aufgewachsen ist, zurückkehrt, um ihre Alkoholabhängigkeit zu überwinden. Wenn ihr überhaupt gar nicht gespoilert werden wollt, dann hört diese Folge heute mal nicht sofort an, sondern schreibt uns stattdessen eine Email an hallo@sodaklub.com mit dem Betreff »The Outrun« und gewinnt zwei Karten für den Film, einlösbar im ganzen Land von Aachen bis Zwickau.#207 Wir stellen vor: Die digitale Suchtberatung »DigiSucht« mit Fabian Leuschner und Lisa Kopke
47:51|Diese Folge ist für alle, die überlegen, sich vielleicht mal irgendwo professionelle Hilfe zu suchen, es aber irgendwie dann doch nicht machen. Wir werden nämlich relativ oft gefragt, wohin man sich eigentlich wenden kann, wenn man Hilfe wegen eines Alkoholproblems sucht. Und wir wissen aus eigener Erfahrung, dass der Weg ins System ziemlich hürdenreich sein kann. Deshalb wollen wir euch DigiSucht vorstellen. Das ist das digitale, kostenfreie und anonyme Angebot, bei dem Konsumierende und Angehörige niedrigschwellig Hilfe finden. über 300 Suchtberatungsstellen mit mehr als 650 Berater:innen aus 13 Bundesländern sind daran angebunden. Das ganze klingt jetzt wie Werbung, ist es auch, allerdings unbezahlt und von uns angefragt – Wir finden das Angebot einfach wichtig und wollen es verbreiten.Wir sprechen mit Fabian Leuschner und Lisa Kopke. Fabian ist Diplompsychologe und der Geschäftsführer von delphi. So heißt die Firma, die das Projekt umsetzt – finanziert wird es von Bund und Ländern. Lisa ist Suchtberaterin in der Drogenberatungsstelle komm-pass in Düsseldorf und verwendet DigiSucht in ihrer täglichen Arbeit.Und weil wir wissen, dass viele von euch bereits länger nüchtern sind, gibt's ausnahmsweise gibt's heute auch eine Folge SODAPOP!#206 »Ich mach’ alles ein bisschen besser« – Zwei Jahre nüchtern mit Julia
57:15|Wir treffen heute Julia, die in Folge #165 ihr erstes nüchternes Jahr mit uns gefeiert hat. Sie hat nun zwei Jahre voll (Kinder, wie die Zeit vergeht!) und resümiert ihr zweites sober Jahr. Ein Jahr der Lektionen, wie sie sagt. Die rosa Wolke ist vorbeigezogen, Julia ist auf der Erde angekommen, hat die Ärmel hochgekrempelt und sich an die Arbeit gemacht. Es war ein Jahr der Lektionen, sagt sie, aber: Sie macht alles ein bisschen besser als zuvor. Unter anderem: No-Bullshit-Dating, Bedürfnisse ernst nehmen, Fomo verlieren, andere inspirieren. Wir finden ganz schön viele gute Gründe, nüchtern zu bleiben.Die erste Folge mit Julia findet ihr hier:https://open.spotify.com/episode/37p3ny5UlQH4eQTjQ5K03a?si=c04q1YfUSB6TcoPoBbU91gHolger Schwarz’ und Lasse Noltes Podcast Aufsturz findet ihr hier und unser Gespräch mit Holger hier:https://open.spotify.com/show/0BhvswLYJbTlru5RVcbLqH?si=47ecb059fcc644afhttps://open.spotify.com/episode/0GWZy893xa0fnochT9hfff?si=HDOzu32ZR2K1NIf0WeZCqgDie Aktion Alkoholfreie Kasse könnt ihr auf instagram unterstützen @alkoholfreiekasseUnd den Vortrag »Zwischen Promille und Publicity: Was Kommunikation über Alkohol und Sucht ausmacht« von Eva Baumann und Anna Freitag könnt ihr auf youtube anschauen:https://www.youtube.com/watch?v=2LZruu3Zq-4#205 Sucht: Krankheit als Metapher und das Handeln in der Sackgasse. Über zweischneidige Begriffe mit dem Philosophen und Psychologen Dr. Martin Wallroth.
01:11:45|Ist Sucht eine Krankheit wie jede andere? Wenn das der Fall ist, wie kann man sich dann selbst aus ihr befreien? Doch wenn Sucht keine Krankheit ist, würde das bedeuten, dass wir selbst an unserer Abhängigkeit schuld sind?Wir haben unseren heutigen Gast eingeladen, um die verwirrende Sprache rund um die Sucht ein bisschen zu entwirren: Prof. Dr. Martin Wallroth ist Psychologe und Philosoph mit jahrelanger Erfahrung in der Suchthilfe. Wir sprechen darüber, wie weit uns der Krankheitsbegriff tragen kann und wo seine Grenzen liegen, ob medizinische Sprache auch die Gefahr der Entmündigung beinhaltet und was eigentlich mit »Krankheitseinsicht« gemeint ist. Außerdem wollen wir wissen: Wieso spricht die professionelle Suchthilfe so selten von den »Selbstheilern«?#204 Stigma und Profit mit Sucht-Prof Uli Frischknecht
01:05:33|Wir freuen uns sehr, dass wir heute Uli Frischknecht zu Gast haben. Uli ist Prof für Sucht und Persönlichkeitspsychologie in Köln und war außerdem der diesjährige Kongresspräsident für den Deutschen Suchtkongress. Er erzählt uns, wie er in der Suchtforschung gelandet und warum er dort geblieben ist. Wir wollen von ihm wissen, wer eigentlich von Stigma und Suchtmitteln profitiert, diskutieren die Abstinenz als Voraussetzung für Angebote wie Therapie und Housing First, und wollen wissen, wo wir ansetzen müssten, um etwas im Suchthilfesystem zu bewegen. Uli gibt uns außerdem ein Argument an die Hand, das noch gar nicht in unserem Repertoire war: Saufen ist schlecht für's Klima.Zur Podcastfolge vom DSK: https://www.sodaklub.com/hoeren/203-der-deutsche-suchtkongress-2024Neue Folge SodaPop!
02:00|SodaPop ist dein Podcast für Gefühle und Popkultur. Jeden ersten Sonntag im Monat macht SodaKlub Pause und eine neue Folge SodaPop erscheint. Ihr findet SodaPop bei Spotify, Apple Podcasts und überall, wo ihr sonst eure Podcasts hört. Wenn ihr uns dort Sternchen gebt oder Bewertungen schreibt, dann lieben wir euch für immer!SodaPop auf Spotify: https://open.spotify.com/show/6epToW1Tskb9bhVyQNmUV3?si=MlLzu7FTQ36ZkIXg1vnOUQSodaPop auf Apple Podcasts: https://podcasts.apple.com/de/podcast/sodapop/id1748833667#203 Deutscher Suchtkongress 2024: Forschung, Stigma & die Beteiligung von Betroffenen
01:03:18|Heute wird’s wissenschaftlich im SodaKlub – Mika war nämlich auf dem Deutschen Suchtkongress unterwegs. Ausnahmsweise hatte sie dabei aber nicht Mia an ihrer Seite, sondern eine andere tolle Kollegin: Judith vom Podcast »Let’s Talk About Sucht, Baby« (@lets.talk.about.sucht.baby). Gemeinsam werfen die beiden einen Blick auf den Kongress. Sie rekapitulieren, was sie zum Thema Stigmatisierung gehört haben und welche Gefühle man hat, wenn man sich eine Power Point Präsentation darüber reinzieht, dass Leute nichts mit einem zu tun haben wollen. Sie gehen der Frage nach, wie man Betroffene besser in den wissenschaftlichen Diskurs einbinden könnte (sollte man überhaupt?). Und Mika will wissen, wo die ganzen Gefühle abgeblieben sind, während Judith das Ganze etwas pragmatischer angeht.Außerdem in der Folge: ein Beitrag von Nathalie Stüben (@nathalie.stueben) zum Thema »verantwortungsvolles Trinken« und ein Gespräch mit Timo Nobis (@timonobis) vom Glücksspielfrei e.V. (@gluecksspielfrei_e.v), dem Bundesverband Selbsthilfe Glücksspielsucht über die Hürden bei der Betroffenenbeteiligung. Danke an beide, dass sie sich die Zeit genommen haben!Wir danken besonders dem BKK Dachverband für die Förderung des Podcasts und der DHS für ihre Unterstützung.Ressourcen:Hier findest du Hilfe in einer suizidalen Krise: https://www.suizidprophylaxe.de/hilfsangebote/hilfsangebote Suizid-Aufklärungsseite der Deutschen Depressionshilfe: https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/depression-in-verschiedenen-facetten/suizidalitaetFür eine Übersicht der Suchthilfe-Angebote, schau hier: https://www.dhs.de/service/suchthilfeverzeichnisJudiths Podcast »Let’s Talk About Sucht, Baby« Web: https://lets-talk-about-sucht-baby.de/Instagram: https://www.instagram.com/lets.talk.about.sucht.baby/Artikel von Nathalie zum Geschäft mit der Sucht: https://oamn.jetzt/2024/09/das-geschaeft-mit-der-sucht/Glücksspielfrei e.V.: https://gluecksspielfrei.de/ Studie zu Medizinstudierenden Mehr zum Anti-Stigma Manifest des Dachverbands der Suchtfachgesellschaften: Die genannten Wissenschaftler:innen in der Reihenfolge ihrer Erwähnung:Kongresspräsident Ulrich FrischknechtCarolin Kilian (auch in Folge #164) Rolf HüllinghorstLudwig KrausJakob MantheyGeorg Schomerus (auch in Folge #173)#202 Sucht und Trauma (mit Therapeut Sebastian Müller von der Caritas Traunstein)
01:20:02|Zur beworbenen Veranstaltung »Zwischen Promille und Publicity: Was Kommunikation über Alkohol und Sucht ausmacht« am 22. Oktober um 20:30 https://www.volkswagenstiftung.de/de/veranstaltungen/zwischen-promille-und-publicity-was-kommunikation-ueber-alkohol-und-sucht-ausmacht Folgenbeschreibung:Wir haben heute Sebastian Müller von der Caritas Traunstein zu Gast. Er arbeitet seit vielen Jahren in der Suchthilfe, ist außerdem Traumatherapeut, Ausbilder und Supervisor. Kennengelernt haben wir uns über Nathalie Stüben und die Live-Klassen, die er im Programmbereich von OAMN gibt. Wir haben uns in Mias Atelier getroffen und dieses wirklich aufschlussreiche und spannende Gespräch über Traumatisierung und Suchterkrankungen geführt. Wir besprechen darin unter anderem die psychischen Folgen von sexualisierter Gewalt, besonders, wenn sie unter Alkoholeinfluss stattgefunden hat. Was kann man zum Beispiel tun, wenn man an bestimmte Erinnerungen gar nicht mehr ran kommt? Er erklärt uns, wieso Sucht- und Traumatherapie so gut zusammenpassen, und wie man beides im therapeutischen Setting behandelt. Natürlich fragen wir ihn auch, was ER eigentlich von Triggerwarnungen hält. Falls du eine Anlaufstelle suchst, Sebastian hat uns die Seite von der Deutschen Gesellschaft für Psychotraumatologie empfohlen. Dort findest du auch eine Therapeut:innensuchehttps://www.degpt.de/hilfe-fuer-betroffene/therapeut-innen-in-ihrer-naehe-finden/Das Interview mit Nathalie Stüben und Sebastian Müller: https://www.youtube.com/watch?v=t5MGImFLSJA&ab_channel=OhneAlkoholmitNathalie