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Der 8. Tag
„Der Mainstream hat sich aufgelöst.“ (Express)
Jahrzehntelang haben sich große Teile der Welt in dem Vertrauen gewogen, alles würde immer besser werden: mehr Wohlstand, mehr Gerechtigkeit, mehr Vielfalt. Institutionen sicherten, was die Gesellschaft verhandelt hatte, die Funktion des Mainstreams, das längst Geklärte zu sichern, erlaubte Tabubrüche und Subversion.
Seit Anbruch des 21. Jahrhunderts und besonders in den letzten Jahren und Monaten blickt manch einer ungläubig auf Wahlergebnisse und Nachrichten und wundert sich, wie denn alles weitergehen soll. Doch manchmal sind es nicht die großen News, sondern Phänomene, die sich außerhalb des Zentrums großer Aufmerksamkeit abspielen, die uns über unsere Gegenwart Aufschluss geben können.
Diedrich Diederichsen gehört zu den schärfsten Gegenwartsanalytikern unserer Zeit. Im vergangenen Jahr erschien seine Essaysammlung Das 21. Jahrhundert, das 173 Texte, die er seit 2000 geschrieben hat, bündelt.
Mit ihm spricht Kulturredakteurin Pia v. Wersebe darüber, ob sich die Gesellschaft nun vorwärts oder rückwärts bewegt, ob die Kunst eigentlich noch was anderes kann als Vergangenes zu reproduzieren und sie überlegen, was passiert, wenn Institutionen und gesellschaftlicher Konsens zerschlagen werden.
Anknüpfend an das Gespräch lesen Sie hier den parallel erschienenen Text „Wer hat Angst vor Mainstream?" von Pia v. Wersebe.
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20:03|Wie blickt man eigentlich auf die Welt, wenn die ganze Welt auf einen blickt?Oder etwas kleiner: Wie schaut man auf Deutschland, wenn Deutschland einem zuschaut? Seit einem Vierteljahrhundert ist unser heutiger Gast im Rampenlicht.Sie ist gewissermaßen Zeitzeugin dieser Gesellschaft, ihrer Strukturen, ihrer Medienwelt und der manchmal etwas verhaltensauffälligen Menschen darin. Was sie erlebt hat, kann uns, wenn wir zuhören, etwas verraten über dieses Land und seine Entwicklung. Im Rahmen der The Pioneer Celebrating Democracy Tour haben Alev Doğan und Verona Pooth, bei einer Podcast Liveaufnahme in Hamburg, vor mehr als eintausend Menschen im Publikum genau darüber gesprochen. Ein Gespräch über Machtpositionen von Journalisten, Social Media und den Schutz von Frauen, vor und nach MeToo. Tickets für den Achten Tag LIVE-Podcast „Celebrating Democracy“ gibt es hier. 1. 00:00:20 | Alev Doğan Feature 2. 00:01:50 | Interview mit Verona Pooth ID:{3V56tWiUxZoRG7W0QDVaBq}“Ein Gefühl der Erleichterung”
20:15|Wie schließt man ab mit einem Kapitel, das mit einem Abbruch endete statt mit einem Abschluss? Was macht es mit einem, Chef des Kanzleramts zu sein – und dieses früher als geplant verlassen zu müssen? Was denkt, meint und fühlt man an seinem letzten Arbeitstag? Was bleibt unvollendet nach drei Jahren Ampel-Regierung? Und kann es ein Leben geben, das nicht an der Seite von Olaf Scholz ist? Alev Doğan spricht in diesem Achten Tag mit Wolfgang Schmidt an seinem letzten Arbeitstag als Kanzleramtschef – über Abschiede, die unterschiedlichen ideologischen Vorstellungen der drei Koalitionsparteien und 23 gemeinsame Jahre mit Olaf Scholz. 1. 00:00:20 | Alev Doğan Feature 2. 00:01:27 | Interview mit Wolfgang Schmidt ID:{5SX4a8ywp3A0PuHNR4R5EF}“Ein Gefühl der Erleichterung” (Express)
03:35|Wie schließt man ab mit einem Kapitel, das mit einem Abbruch endete statt mit einem Abschluss? Was macht es mit einem, Chef des Kanzleramts zu sein – und dieses früher als geplant verlassen zu müssen? Was denkt, meint und fühlt man an seinem letzten Arbeitstag? Was bleibt unvollendet nach drei Jahren Ampel-Regierung? Und kann es ein Leben geben, das nicht an der Seite von Olaf Scholz ist? Alev Doğan spricht in diesem Achten Tag mit Wolfgang Schmidt an seinem letzten Arbeitstag als Kanzleramtschef – über Abschiede, die unterschiedlichen ideologischen Vorstellungen der drei Koalitionsparteien und 23 gemeinsame Jahre mit Olaf Scholz. ID:{5GiC4ubLoUXeJLvE37N5oz}„Schmerz braucht Humor”
24:17|Wir leben in einer Zeit, in der die Welt aus den Fugen zu geraten scheint. Schlagzeilen bringen uns täglich neue Tragödien, Kriege toben, Demokratien wanken, und überall, wohin wir auch schauen: Weltschmerz. Dürfen wir da noch lachen? Müssen wir vielleicht sogar?Wir glauben, ja, wir müssen. Denn Humor ist nicht nur Flucht, sondern ein Akt der Gegenwehr. Eine Waffe, gezündet mit Feingefühl, Zorn und Zärtlichkeit. Wir leben in einer Zeit, in der die Welt aus den Fugen zu geraten scheint. Schlagzeilen bringen uns täglich neue Tragödien, Kriege toben, Demokratien wanken, und überall, wohin wir auch schauen: Weltschmerz. Dürfen wir da noch lachen? Müssen wir vielleicht sogar? Wir glauben, ja, wir müssen. Denn Humor ist nicht nur Flucht, sondern ein Akt der Gegenwehr. Eine Waffe, gezündet mit Feingefühl, Zorn und Zärtlichkeit. Unser heutiger Gast ist Comedian, Aktivistin, Künstlerin – und sie weiß, wie aus Schmerz Pointen entstehen. Aufgewachsen zwischen hungerstreikenden Oppositionellen, rauchenden Intellektuellen und dem Echo politischer Flucht, erzählt sie Geschichten, die schmerzen – und zum Lachen bringen. In diesem Achten Tag spricht Alev Doğan mit der Künstlerin Enissa Amani über Humor, Schmerz und politischen Ungehorsam. 1. 00:00:20 | Alev Doğan 2. 00:02:10 | Interview mit Enissa Amani ID:{6Fs6iVW7SNPEdePcWBxCI0}„Schmerz braucht Humor” (Express)
03:46|Wir leben in einer Zeit, in der die Welt aus den Fugen zu geraten scheint. Schlagzeilen bringen uns täglich neue Tragödien, Kriege toben, Demokratien wanken, und überall, wohin wir auch schauen: Weltschmerz. Dürfen wir da noch lachen? Müssen wir vielleicht sogar?Wir glauben, ja, wir müssen. Denn Humor ist nicht nur Flucht, sondern ein Akt der Gegenwehr. Eine Waffe, gezündet mit Feingefühl, Zorn und Zärtlichkeit. Wir leben in einer Zeit, in der die Welt aus den Fugen zu geraten scheint. Schlagzeilen bringen uns täglich neue Tragödien, Kriege toben, Demokratien wanken, und überall, wohin wir auch schauen: Weltschmerz. Dürfen wir da noch lachen? Müssen wir vielleicht sogar? Wir glauben, ja, wir müssen. Denn Humor ist nicht nur Flucht, sondern ein Akt der Gegenwehr. Eine Waffe, gezündet mit Feingefühl, Zorn und Zärtlichkeit. Unser heutiger Gast ist Comedian, Aktivistin, Künstlerin – und sie weiß, wie aus Schmerz Pointen entstehen. Aufgewachsen zwischen hungerstreikenden Oppositionellen, rauchenden Intellektuellen und dem Echo politischer Flucht, erzählt sie Geschichten, die schmerzen – und zum Lachen bringen. In diesem Achten Tag spricht Alev Doğan mit der Künstlerin Enissa Amani über Humor, Schmerz und politischen Ungehorsam. ID:{7yTtoO0PDjgfrkFVUvTdSp}„Christdemokrat ist etwas anderes als konservativ“
41:24|Was bleibt von der Mitte, wenn die Ränder toben? In einer Zeit permanenter Umbrüche, in der das Neue laut, das Laute radikal und das Radikale salonfähig geworden ist, steht der Konservatismus vor einer existenziellen Frage: Wie kann eine politische Haltung, die vom Bewahren spricht, in einer Welt bestehen, die vom Wandel getrieben ist?Was heißt heute noch konservativ? Und mehr noch: Was könnte es heißen? In diesem Achten Tag - Live spricht Alev Doğan mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten Armin Laschet auf der Pioneer Two über modernen Konservatismus und die Frage, ob die CDU sich überhaupt als „konservativ“ versteht. Was bedeutet es, christdemokratisch zu sein? Und warum könnte Friedrich Merz’ Stil in diese Zeit passen?Außerdem ein Gespräch über die persönliche Aufarbeitung der Corona-Politik, das Ringen um Meinungsfreiheit und eine zunehmende gesellschaftliche Unversöhnlichkeit. Tickets für den Achten Tag LIVE-Podcast „Celebrating Democracy“ gibt es hier. 1. 00:00:20 | Alev Doğan Feature 2. 00:02:22 | Interview mit Armin Laschet ID:{4XvezNXByGw77HdG7d6hva}„Christdemokrat ist etwas anderes als konservativ“ (Express)
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30:49|Jahrzehntelang haben sich große Teile der Welt in dem Vertrauen gewogen, alles würde immer besser werden: mehr Wohlstand, mehr Gerechtigkeit, mehr Vielfalt. Institutionen sicherten, was die Gesellschaft verhandelt hatte, die Funktion des Mainstreams, das längst Geklärte zu sichern, erlaubte Tabubrüche und Subversion.Seit Anbruch des 21. Jahrhunderts und besonders in den letzten Jahren und Monaten blickt manch einer ungläubig auf Wahlergebnisse und Nachrichten und wundert sich, wie denn alles weitergehen soll. Doch manchmal sind es nicht die großen News, sondern Phänomene, die sich außerhalb des Zentrums großer Aufmerksamkeit abspielen, die uns über unsere Gegenwart Aufschluss geben können. Diedrich Diederichsen gehört zu den schärfsten Gegenwartsanalytikern unserer Zeit. Im vergangenen Jahr erschien seine Essaysammlung Das 21. Jahrhundert, das 173 Texte, die er seit 2000 geschrieben hat, bündelt. Mit ihm spricht Kulturredakteurin Pia v. Wersebe darüber, ob sich die Gesellschaft nun vorwärts oder rückwärts bewegt, ob die Kunst eigentlich noch was anderes kann als Vergangenes zu reproduzieren und sie überlegen, was passiert, wenn Institutionen und gesellschaftlicher Konsens zerschlagen werden.Anknüpfend an das Gespräch lesen Sie hier den parallel erschienenen Text „Wer hat Angst vor Mainstream?" von Pia v. Wersebe. ID:{1szHq4nTsWodEVZRKSehrh}