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Berliner Ensemble Podcast
Audioeinführung "Clockwork Orange"
Alex und seine Drooges ziehen ohne jede Perspektive durch die Vororte Londons und richten Verwüstung an. Als Alex sich immer mehr als Anführer aufspielt, wenden sich die anderen gegen ihn und hindern ihn bei einer Straftat an der Flucht. Alex wird festgenommen und in Folge durch die Justiz gebrochen. Anthony Burgess‘ Kultroman, 1971 von Stanley Kubrick verfilmt, zeigt den doppelten Ursprung von Gewalt: Die in der Gesellschaft keinen Platz haben, erleiden Gewalt. Und Sie reproduzieren sie gerade deshalb. Doch rechtfertigt individuelle Gewalt institutionelle? Wie frei ist der Mensch und liegt Freiheit in der Individualität oder gerade im Gemeinsamen?
Mehr Informationen und Tickets zur Inszenierung unter https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/clockwork-orange
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Audioeinführung "Der letzte Himmel"
07:39|Anfang 2020 zog die deutsch-palästinensische Journalistin Alena Jabarine für drei Jahre nach Ramallah und begab sich auf ihre Suche nach "Palästina". Was bleibt von den sorglosen Erinnerungen ihrer Kindheit, den Sommernächten in Umm Al-Fahem, Haifa und Jaffa? Wie lebt es sich in einem Land, das von sichtbaren und unsichtbaren Grenzen durchzogen ist, für die Menschen auf der einen Seite und für die auf der anderen? Und was lässt sie, trotz allem, an ihrem Land festhalten? In "Der letzte Himmel" erzählt Alena Jabarine Geschichten von ihrem Alltag an einem Ort, über den viel gesprochen wird, den jedoch die wenigsten kennen. Sie nimmt uns mit durch die kühlen Gassen Jerusalems, in überfüllte Schönheitssalons in Ramallah, auf die Dächer der Flüchtlingscamps in Bethlehem. Sie erzählt von Gewalt und Menschlichkeit, von Verlust und Solidarität, von Geduld und Hoffnung, um eine Realität zu bewahren, die tief in palästinensisches Leben blicken lässt – und deren Vergänglichkeit gerade in diesen Tagen besonders spürbar ist.Weitere Informationen und Karten für "Der letzte Himmel" finden Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/der-letzte-himmel
Audioeinführung "Transit"
15:42|Marseille 1940. Tausende stranden auf der Flucht vor den Nazis in der französischen Hafenstadt. Gefangen in einem aufreibenden Wartezustand und der permanenten Angst vor Razzien geht es weder vor noch zurück. Auf den Konsulaten der Stadt beginnt ein Wettlauf um Papiere: Visa, Transit, Passierschein… nur wenn alles vollständig ist, besteht Hoffnung auf eine Schiffspassage raus aus Europa. In den Wirren der Flucht fallen dem jungen Seidler die Papiere eines Toten in die Hände. Aus Seidler wird Weidel – zumindest auf dem Papier. Als Seidler auf Marie trifft, die zusammen mit einem deutschen Arzt geflüchtet ist, verliebt er sich – ohne zunächst zu ahnen, dass Marie noch immer auf der Suche nach ihrem verschollenen Mann ist. Anna Seghers hat mit dem stark autobiografisch beeinflussten Roman "Transit", der 2018 prominent von Christian Petzold verfilmt wurde, nicht nur eines der wichtigsten Werke der deutschen Exilliteratur geschrieben, sondern auch eine Liebesgeschichte unter liebesfeindlichen Umständen.Karten und weitere Informationen zu "Transit" finden Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/transit
Audioeinführung "Herkunft"
09:13|Stellen Sie sich vor, Ihre Vergangenheit passt in einen Koffer. Oder auf ein Blatt Papier. Oder in einen Theaterabend. Stellen Sie sich vor, Sie müssten erzählen, woher Sie kommen, wer Sie sind – und Sie wüssten: Die Wahrheit hat viele Versionen. Saša Stanišić schreibt in seinem preisgekrönten Roman "Herkunft" gegen allzu leichte Wahrheiten und gegen das Vergessen an – mit Witz, Wut, Wärme und einem Blick für die Absurditäten des Erinnerns. Zwischen Višegrad, Heidelberg und dem Labyrinth der eigenen Biografie entsteht so ein vielstimmiges Spiel rund um Identität, Flucht, Familie – und die Kraft des Erzählens sowie den Drang, sich immer wieder selbst zu erfinden. Stanišić selbst, 1978 im damaligen Jugoslawien geboren und 1992 als Jugendlicher nach Deutschland gekommen, macht seine eigene Geschichte zum Ausgangspunkt einer literarischen Erkundung: Was bleibt von einem Menschen, wenn er seine Heimat verliert? Wie viel Herkunft steckt in dem, was wir Zukunft nennen? Und lässt sich Heimat vielleicht gerade dort finden, wo Geschichten geteilt werden und Erinnerungen eine gemeinsame Sprache finden?Daran knüpft der ukrainische Regisseur Stas Zhyrkov an, der seit der russischen Invasion im deutschen Exil lebt. Auch er trägt die Erfahrung des plötzlichen Aufbruchs, der Entwurzelung, in seiner Arbeit. Gemeinsam mit seinem Team und dem Ensemble inszeniert er "Herkunft" nicht als bloße Adaption, sondern als Dialog verschiedener Biografien, der die Fragen nach Identität und Heimat in die Gegenwart holt.Weitere Informationen und Karten für "Herkunft" erhalten Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/herkunft
Audiodeskriptive Einführung zu "Warten auf Godot"
12:56|"Warten auf Godot"von Samuel BeckettRegie: Luk PercevalZwei Heimatlose in einer unbestimmbaren Landschaft und einer ungewissen Zeit. Sie sprechen erwartungsvoll über den zukünftigen Tag und suchen verzweifelt nach gemeinsamen Erinnerungen aus vergangener Zeit, ihre Gegenwart besteht aus nichts als Warten. Um die Marter des Wartens und Nicht-gehen-könnens zu ertragen, widmen sie sich dem Spiel. Wenn Beckett gewusst hätte, worauf dieses Paar wartet, hätte er das Stück nicht geschrieben, antwortete er einst. Worauf warten wir? Und welche Spiele erfinden wir, um die Zeit zu vertreiben und ohne Bewusstsein in unserer Gegenwart zu existieren?Womöglich hat kein Bühnenwerk so viele Interpretationen provoziert wie dieses, obwohl es sich jeglichen Thesen und Antithesen entzieht. Luk Perceval interessiert daran die Komik sowie die Grausamkeit dieser universellen Menschheitskomödie.Die audiodeskriptive Einführung zu "Warten auf Godot" ist in Zusammenarbeit mit dem Berliner Spielplan Audiodeskription enstanden.Mehr Informationen zum barrierefreien Besuch am Berliner Ensemble unter https://www.berliner-ensemble.de/barrierefrei-erleben.Mehr Informationen, aktuelle Termine und weitere Hinweise zu Vorstellungen mit Audiodeskription unter https://www.berliner-ensemble.de/audiodeskription.
Audioeinführung "Was ihr wollt"
11:16|Illyrien erscheint als Rettungsinsel nach dem Drama eines Schiffbruchs, doch dort ereignen sich Täuschungen über Identitäten und daraus folgende Liebeswirren: Die überlebende, gestrandete Viola glaubt ihren geliebten Zwillingsbruder Sebastian ertrunken und verkleidet sich als Cesario, um in den Dienst des Herzogs Orsino eintreten zu können. Orsino ist verrückt nach der trauernden, unzugänglichen Gräfin Olivia und schickt Cesario zu ihr als seinen Liebesboten. Olivia verfällt nun jedoch Cesario, nicht ahnend, dass es sich in Wahrheit um Viola handelt, die sich wiederum in Orsino verliebt hat. Als Violas Zwillingsbruder Sebastian dann noch quicklebendig auftaucht und aufgrund seiner Ähnlichkeit zur als Mann verkleideten Viola für Cesario gehalten wird, ist das Chaos der Illusionen perfekt. "Was ihr wollt" gibt die Bühne frei für das karnevaleske und auch grausame Spiel von Schein oder Sein, Täuschung oder Wahrhaftigkeit, Sucht oder Liebe – voll Wahnwitz, Melancholie und mit jeder Menge Musik.Weitere Informationen und Karten für "Was ihr wollt" erhalten Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/was-ihr-wollt
Aus Ruinen und ZEIT-Recherchen: Hendrik Bolz, Caterina Lobenstein und Johannes Nölting
44:34|Seit der Spielzeit 2025/26 hat das Berliner Ensemble zwei neue diskursive Gesprächsformate. Für die ZEIT-Recherchen lädt Caterina Lobenstein Expert:innen und Reporter:innen ein, um über spannende Recherchen zu sprechen, die sich an die Themen der BE-Inszenierungen anlehnen. Hendrik Bolz thematisiert mit seiner Reihe "Aus Ruinen" den Osten. Mal im Berliner Ensemble, mal auswärts trifft er Menschen, die sich engagieren. Kuratiert werden beide Reihen von Johannes Nölting, Dramaturg am BE. Im gemeinsamen Gespräch tauschen sie sich über Anekdoten, Perspektiven und Erfahrungen aus.
Audioeinführung "K."
13:16|Sein ganzes Leben hat Franz Kafka mit der Frage gerungen, was sein Jüdischsein für ihn bedeutet. Aufgewachsen in einer assimilierten Familie verband er die sporadischen Synagogenbesuche eher mit Zwang. Die religiösen Regeln, ihre Auslegungen und Erzählungen befremdeten ihn mindestens genauso, wie sie ihn faszinierten. Kaum verwunderlich, dass es vielmehr die jüdische Kultur, die Kunst, genauer gesagt: das Theater in jiddischer Sprache war, welches Kafka den ersten Anstoß gab, sich dem Judentum zu nähern.Im Herbst 1911 besuchte Kafka regelmäßig die Aufführungen einer ostjüdischen Theatergruppe. Ihre tragikomische Erzählweise, die Vermischung von Gesang, Tanz, Drama und der selbst-verständliche Umgang mit dem Jiddischen beeinflusste nachweislich sein Schreiben.Vor diesem Hintergrund inszeniert Opernregisseur Barrie Kosky Kafkas berühmtesten Roman "Der Prozess" und weitere Texte als Auseinandersetzung mit Kafkas Judentum auf Deutsch, Jiddisch, Hebräisch, jeweils mit deutschen Untertiteln, und – natürlich – mit viel Musik! Für den schwerkranken Kafka selbst mündete diese stets auch schuld- und schambehaftete Auseinandersetzung erst durch die Begegnung mit Dora Diamant im letzten Jahr vor seinem Tod, wenn nicht in Erlösung, so doch zumindest in eine Art Trost.Mehr Informationen und Karten für "K." erhalten Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/k
Audioeinführung "De Profundis"
15:08|Oscar Wilde wurde 1895 zu zwei Jahren Haft verurteilt – weil er provozierte; weil er sich über Konventionen hinwegsetzte, weil er Männer liebte und sich nicht versteckte. Sein Strafprozess war ein Exempel – weniger gegen eine Tat als gegen eine Haltung, gegen seinen unbändigen Drang nach Freiheit und Anerkennung. Sein langer Brief an Alfred "Bosie" Douglas aus dem Gefängnis, der unter dem Titel "De Profundis" bekannt wurde, ist der letzte Aufschrei eines gebrochenen, aber nicht gebändigten Geistes; das Protokoll eines Menschen, der stets nach den Grenzen seines bürgerlichen Lebens gesucht und der am Ende alles verloren hat. Wilde schreibt mit größter literarischer Meisterschaft von Verachtung und Einsamkeit, von Stolz und Schmerz. Und über eine Gesellschaft, die nicht duldet, was sie nicht versteht. Was bleibt, wenn einem alles genommen wird, was man je war? Was lässt sich noch hoffen, wenn man nichts mehr hat außer sich selbst?Mehr Informationen und Karten für "De Profundis" erhalten Sie hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/de-profundis
"Seid Menschen" - Hommage an Margot Friedländer
14:19|Am 12. Juli fand im Berliner Ensemble eine Gedenkveranstaltung für Margot Friedländer statt, in der einige Wegbegleiter:innen mit Musik und Reden ihrer erinnerten. Hören Sie hier die Rede von Michel Friedman.