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cover art for Schweigen und Gewissen

Anekdotisch Evident. Kultur und Wissenschaft durchs Prisma der Plauderei

Schweigen und Gewissen

Ep. 52

Schweigen

Das Schweigen hat einen schlechten Ruf. Wer nicht mit der Sprache rausrückt, hat ein Vertrauensproblem, wer Dinge für sich behält, gilt als egoistischer Eigenbrötler. Opfer schweigen aus Scham, Täter werden schweigend geschützt. Ist Schweigen also etwas, das unbedingt überwunden gehört? Alexandra versucht sich an einer Ehrenrettung des Schweigens. Denn gerade im Ungesagten, das jede Konkretisierung verweigert, kann Heilungspotenzial stecken.


Gewissen

Immer alles richtig zu machen, sich nichts zu Schulden kommen zu lassen: Das gute Gewissen entlastet und versichert uns, im Sinne der Gemeinschaft zu handeln. Aber Vorsicht! Denn das gute Gewissen muss keineswegs das Ergebnis moralisch richtigen Handelns sein. Katrin findet dazu Erhellendes bei Hannah Arendt und zeigt auf, wie trügerisch das "gute Gewissen" sein kann. Und wie manipulierbar ein schlechtes Gewissen uns macht.


Shownotes:


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  • 59. Privilegien

    01:00:04||Ep. 59
    Wer privilegiert ist, dem lacht das Glück. Doch wehe dem, der als "privilegiert" bezeichnet wird! Der Begriff klagt an, verweist auf soziale Ungerechtigkeit und unverdiente Vorteile. Kein Wunder, dass manche sich im vorauseilenden Gehorsam für ihre "Privilegien" entschuldigen, bevor sie Position zu irgendwas beziehen.Anzeige: Anekdotisch evident wird euch präsentiert von eurobox.de - der Suchmaschine für Bücher.Ein Begriff, der triggertKatrin und Alexandra gehen in dieser Folge der Frage nach, ob der Begriff "Privilegien" noch dem Erkenntnisgewinn dient oder ob er nicht längst zur leeren Kampfvokabel verkommen ist. Was meinen wir überhaupt, wenn wir von Privilegien sprechen? Und sind Privilegien nicht auch eine höchst ambivalente Angelegenheit?Wir brauchen eure Unterstützung! Damit es anekdotisch evident auch 2025 geben kann. Jeder Euro zählt.Links und Hintergründewrint: Check deine Privilegien, DönermannWikipedia: Combahee River CollectiveDLF Kultur: Concept CreepGenderblog: Handeln bei Hannah ArendtJulia Friedrichs in der WochendämmerungMarlene Engelhorn im Lila PodcastWikipedia: Effektiver AltruismusUtopia: Phineo „Wirkt“-SiegelDLF Nova: Pretty PrivilegeWikipedia: Maslows BedürfnispyramideCheckt eure Privilegien: https://www.buzzfeed.com/regajha/how-privileged-are-youAPuZ zu PrivilegienHirzel: Jörg Scheller: Uncheck your Privilege
  • 58. Begriffe und Trost

    58:33||Ep. 58
    Richtig verwendet erhellen Begriffe und Konzepte die Wirklichkeit. Sie helfen uns zu differenzieren und können auch ein machtvolles Werkzeug zum Benennen und Lösen von Problemen sein. Vor allem in Social Media werden Begriffe jedoch verzerrt, aufgeweicht und entgrenzt und verlieren dabei nicht nur ihre Nützlichkeit, sondern können jede Menge Schaden anrichten, was Alexandra u.a. am Beispiel des "Pick-Me Girls" zeigt.Katrin fragt sich, was uns in dunklen Zeiten Trost spenden kann. Welche Gedanken sind hilfreich, um durchzuhalten bis zum Morgengrauen? Wie kann man Kindern helfen, ihre ersten Krisen zu meistern und Freunde trösten, die "untröstlich" sind? Besonders in der Mitte des Lebens häufen sich die traurigen Anlässe. Doch gerade unsere Lebenserfahrung befähigt uns, ihnen mit Zuversicht zu begegnen.Anekdotisch evident gibt es nur mit eurer Unterstützung. Danke an alle, die unseren kleinen Erscheinungsraum möglich machen – zum Beispiel über ein Abo bei Steady oder einen Beitrag auf unser Konto.Shownotes:Wikipedia: Concept CreepKiWi: Sophie Passmann: Pick Me GirlsMatthes & Seitz: Jens Balzer - Ethik der Kulturellen Appropriation (Buchtipp!) In trockenen Büchern - Mitte des LebensPragmatismusWilliam JamesDas Eichhörnchen-BeispielTrostKluge: Ethymologisches WörterbuchMatt Haig: The Comfort BookMatt Haig 2016: Beyond the brink: How author Matt Haig walked away from suicide No Feeling Is Final - Podcast (Empfehlung!)Wikipedia: This Too Shall Pass RND: Warum Sie Emotionen besser beim Namen nennen alle weiteren Shownotes findet ihr auf unserer Webseite.
  • 57. Hunde und Ignoranz

    01:03:46||Ep. 57
    Der Hund gilt als bester Freund des Menschen, doch ist auch der Mensch dem Hund ein Freund? Katrin ist seit über einem Jahr stolze Hundebesitzerin und blickt auf ihre Erfahrungen mit einem Lebewesen zurück, das keineswegs nur "Kuscheltier" ist, sondern Verantwortung und Hingabe erfordert. Wer Hunden auf Social Media folgt, sollte sich bewusst sein, dass es eine dunkle Realität gibt, die im scharfen Kontrast zur Haustierromantik steht.Alexandra hat sich mit Ignoranz beschäftigt. Anders als das strategische Ausblenden von nicht nützlichen Sachverhalten ist Ignoranz niemals eine "kluge" Strategie, da sie Probleme, die durchaus gelöst werden könnten, bestehen lässt oder sogar noch verschlimmert. Besonders heikel wird es, wenn Ignoranz in ungleichen Machtverhältnissen auftritt und der Abwertung des Gegenübers dient.Anekdotisch evident gibt es nur mit eurer Unterstützung. Danke an alle, die unseren kleinen Erscheinungsraum möglich machen – zum Beispiel über ein Abo bei Steady oder einen Beitrag auf unser Konto.ShownotesGeolino: Warum sich Mensch und Hund so gut verstehen Youtube: Mayapolarbear Instagram: AventuringwithNala Instagram: WeRateDogs Wikipedia: Die Peanuts Wikipedia: West Highland White Terrier tagesspiegel: Immer mehr Hunde in Berlin Wikipedia: Hundeführerschein DLF Nova: Viele Tierheime überfüllt DLF: Tierheime in Deutschland: Überfüllt und unterfinanziertInstagram: Andershunde Vier Pfoten: Martin Rütter klärt über illegalen Welpenhandel auf SWR: „Corona-Hunde“ im Kreis Esslingen ZDF: Tierheime seit Corona dramatisch überfüllt Harvard Health: Get Healthy, Get a Dog Live Science: Are Dogs Smiling The Happiness Lab: Let Slip the Dogs of More Happiness Youtube: Stromberg vs. Sinan TurculuKjona Verlag: Mia Raben - Unter DojczenWeForum: Online hate tagets women and black journalists, finds The Guardian
  • 56. Unwissen und Laberpodcasts

    01:01:43||Ep. 56
    Kennt ihr noch Laberfächer? Das waren Schulfächer, in denen Wissen keine Voraussetzung war, um eine halbwegs gute Note zu kriegen. Manche brillierten darin und konnten so ihre Improvisationskunst entwickeln. Etwas nicht zu wissen, kann nämlich auch Vorteile haben. Das gilt für Kreativität und Originalität, aber auch für Entscheidungen, authentische Lebensführung und Beziehungen. Alexandra fragt sich, wie man Nichtwissen von Ignoranz abgrenzen kann und wann es sich lohnt, bewusst auf Wissen zu verzichten. Katrin geht mit gutem Beispiel voran und versucht sich unvorbereitet am Thema "Laberpodcasts". Warum hören sich Menschen die Gespräche von Anderen an? Welchen Gewinn ziehen sie daraus? Und warum gibt es eigentlich so wenige Laberpodcasts von Frauen?
  • 55. Frauen lesen, Frauen hören

    58:07||Ep. 55
    In dieser Folge beschäftigen Katrin und Alexandra sich mit Literatur und Musik von Frauen. Während "Frauenliteratur" noch vor zehn Jahren als Label für seichte Unterhaltung herhalten musste, rückt heute die große Literatur von Frauen in den Fokus und stellt die Alleinherrschaft der Klassiker, die wir in der Schule gelesen haben, infrage. Schreiben Frauen anders? Wie wurden sie gelesen und wie lesen wir sie heute?Alexandra entdeckt derweil das Genie von Komponistinnen und fragt nach den Bedingungen ihres Schaffens. Clara Schumann kennen alle vom 100-Mark-Schein. Aber wer hat je ihre Musik gehört? Wusstet ihr, dass Hildegard von Bingen auch Musik komponiert hat? Dank der Arbeit von Musikwissenschaftlerinnen werden Komponistinnen endlich sichtbar. Wer sich aufmacht, Musik von Frauen zu entdecken, hat eine faszinierende Reise vor sich. FOMO? Absolut berechtigt!Links und HintergründeFrauen lesen:Magda Birkmannrororo: EntdeckungenPodcast: Die BuchUllstein: Marlen Haushofer: Die WandSuhrkamp: Isabel Allende: Das GeisterhausMarlen Haushofer neu verlegt bei claassenWikipedia: George ElliotRowohlt: Mareike Fallwickel: Die Wut die bleibtDumont: Mieko Kawakami: Brüste und EierDiogenes: Maria Popova: FindungenFrauen hören: Aufbau-Verlag: 250 KomponistinnenDoku: KomponistinnenPodcast: Komponistinnen im Fokus Blog von Musikwissenschaftlerin Susanne WosnitzkaYoutube: Kassia: Byzantinische HymnenYoutube: Hildegard von Bingen: De Spiritu Sancto Youtube: Henriette Renié: II. Scherzo (aus dem Trio für Harfe, Violine und Cello)Youtube: Henriette Renié: Concerto in C-Moll Youtube: Mel Bonis: Près du Ruisseau, Op. 9Youtube: Mel Bonis: Desdemona, Op. 101Anekdotisch evident gibt es nur mit eurer Unterstützung. Danke an alle, die unseren kleinen Erscheinungsraum möglich machen – zum Beispiel über ein Abo bei Steady oder einen Beitrag auf unser Konto.
  • 54. Das Kafkaeske und Einsamkeit

    01:01:42||Ep. 54
    Das Kafkaeske Das Wort "kafkaesk" hat sich in der deutschen Sprache für Zustände von Angst, Orientierungslosigkeit und Absurdität etabliert und bringt die Machtlosigkeit des Individuums angesichts anonymer bürokratischer Kräfte zum Ausdruck. Dass kafkaeske Zustände nicht nur in dystopischer Literatur zu finden sind, sondern zunehmend auch in unserer digital geprägten Gegenwart, davon konnte Alexandra sich zuletzt selbst überzeugen. Die "Niemandsherrschaft" (Hannah Arendt) kann uns unvermittelt zum Albtraum werden, wenn wir unser Leben undurchsichtigen Riesenunternehmen anvertrauen. Einsamkeit Sieben Jahre sind vergangen, seit Katrin und Alexandra über das große Thema Einsamkeit gesprochen haben. Seitdem hat sich bei beiden einiges getan. Höchste Zeit für ein Update! Katrin reflektiert über Erfahrungen und Denkanstöße, die ihre Sicht auf die Einsamkeit verändert haben. Welche Rolle spielen unsere eigenen Theorien und Interpretationen bei der Konstruktion von subjektiv empfundener Einsamkeit? Und welche Strategien können helfen in Zeiten, in denen wichtige Menschen fehlen?Links und HintergründeDie Herrlichkeit des Lebens - von Michael Kumpfmüller (KiWi) Kafka - die Serie (ARD Mediathek) Reiner Stach: Kafka (Fischer) Philosophie Magazin: Sonderausgabe Kafka Warrant Canary (Wikipedia) What it's like to get locked out from Google (Business Insider) ae Einsamkeit Der leere Himmel - Marjan Slob (Hirzel)Anekdotisch evident gibt es nur mit eurer Unterstützung. Danke an alle, die unseren kleinen Erscheinungsraum möglich machen - zum Beispiel über ein Abo bei Steady oder einen Beitrag auf unser Konto.
  • 53. Glück und Schreiben

    01:03:44||Ep. 53
    Glück Keine Sorge, in dieser Folge geht es nicht um den Glücksbegriff der Tee-Industrie oder den sicheren Weg in die Zufriedenheit, sondern um das Gegenteil von Pech, also Glücksfälle, die man auf das Wirken des Zufalls oder "Schicksals" zurückführt, ein Zusammenspiel günstiger Ereignisse, scheinbar unabhängig von eigenem Zutun, von Leistung oder Anstrengung. Während manche Menschen jedes Gelingen in ihrem Leben auf Glück zurückführen, beharren andere auf ihrer Leistung, obwohl vermutlich auch viel Glück dabei war. Katrin fragt sich, wie wir den Unwägbarkeiten des Lebens begegnen sollten.SchreibenBei Alexandra dreht sich in dieser Folge alles um das Glück des Schreibens. Dabei denkt sie über die Bedeutung nach, die das Aufschreiben von Gedanken, Gefühlen und Beobachtungen in ihrem eigenen Leben hatte und setzt sich mit einem Essay von George Orwell auseinander, der vier Motive des Schreibens identifiziert hat: Freude an Ästhetik, das Bedürfnis, Zeugnis abzulegen, politisches Engagement und Egoismus. Heute bestimmen zunehmend Trends, Bestseller-Marketing und die Sucht nach Aufmerksamkeit, was geschrieben wird. Von welchen Dämonen lassen wir uns treiben und wohin?Shownotes:The Happiness Lab PodcastKrautreporter: Martin Gommel über Manifestation (€)ae WellnessSpektrum: GeworfenheitPhilomag: Heideggers GeworfenheitWikipedia: BildsamkeitWikipedia: Richard Wiseman n-tv: Die gleichen Lottozahlen in Israelae HoffnungWikipedia: Macchiavelli - Der FürstGeorge Orwell: Why I write (Original Text)Deutschlandfunk: Olga Tokarczuk: Übungen im Fremdsein (Besprechung)Anekdotisch evident gibt es nur dank eurer Unterstützung. Danke an alle, die unseren kleinen Erscheinungsraum möglich machen - zum Beispiel über ein Abo bei Steady oder einen Beitrag auf unser Konto.
  • 51. Vertrauen und Obsessionen

    59:19||Ep. 51
    Vertrauen Katrin plädiert in dieser Folge für Vertrauen. Denn Vertrauen ist die Grundvoraussetzung für Zusammenhalt, Gemeinschaft und Kooperation. Keine gute Beziehung ohne Vertrauen. Doch zu vertrauen, ist auch eine Herausforderung, denn wer vertraut, gibt Kontrolle ab, macht sich verletzlich und geht ein Risiko ein. Aus der Soziologie wissen wir, dass Vertrauen Komplexität reduziert und für das Funktionieren einer Gesellschaft unabdingbar ist. Aber wie gehen wir mit schlechten Erfahrungen, mit Verrat und Vertrauensbruch um? Ist eine misstrauische Haltung am Ende nicht die bessere? Obsessionen Alexandra wagt sich in die faszinierende Welt der Obsessionen und Manien: Seien es Star-Kult, in dem sich aufgestaute Energie und verdrängte Emotionen entladen, Mode-Hypes, die vom belastenden Weltgeschehen ablenken, oder die ganz persönlichen Leidenschaften, die uns so in Beschlag nehmen, dass wir in den Wahnsinn zu kippen drohen. Obsessionen offenbaren unsere Irrationalität, sie sind aber auch ein großer Treiber von kreativen Schöpfungen und wissenschaftlichen Entdeckungen. Nicht zuletzt sind Manien in all ihren Erscheinungsformen ein schillerndes Kaleidoskop unserer Vielfalt. Links und Hintergründemdr: Warum Ostdeutsche noch immer misstrauisch sind Vertrauen in Internationalen Beziehungen Uni Tübingen: Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser Spektrum: Urvertrauen SRF: Nach Mobbing Mühe, Menschen zu vertrauen Why You Need To Control Wikipedia: Ready Player One Hessenschau: Der größte Skandal der Popgeschichte IMBb: Milli Vanilli (Doku) Wikipedia: Beatlemania Wikipedia: Lisztomanie Wikipedia: Tanzwut Klett-Cotta: Das Buch der Phobien und Manien: Die Geschichte der Welt in 99 ObsessionenUnterstützenDanke an alle, die uns am Leben halten! Dafür gibt es verschiedene Wege.