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Der Soundtrack meines Lebens
Maximilian Hecker
Maximilian Hecker kommt in seinem Leben ziemlich rum. 1977 wird er in Heidenheim an der Brenz geboren – das ist in Baden-Württemberg. Dort wächst er auch auf, bis er nach Rheda-Wiedenbrück in den Osten von Nordrhein-Westfalen zieht. Zwischen 1986 und 1997 spielt sich sein Leben vornehmlich in Bünde ab.
Seinen Zivildienst macht er am Klinikum Schwabing in München. 1999 zieht er weiter nach Berlin und beginnt eine Ausbildung als Krankenpfleger an der Charité.
In Berlin verdingt er sich auch als Straßenmusiker, kommt mit Almut Klotz und Jim Avignon zum Trio zusammen, wird vom Label Kitty-Yo gesignt, wo er 2001 mit „Infinite Love Songs“ sein Debütalbum veröffentlicht.
Seitdem folgen etwa im Zwei-Jahres-Takt weitere Alben, die Hecker als Songwriter, Sänger, Multiinstrumentalisten und Produzenten ausweisen. Stets inszeniert er sich musikalisch zwischen Piano-Pop, Balladen und britisch gefärbtem Songwriting. Sein großes Talent ist es, Traurigkeit, Liebeskummer und Melancholie so zu transportieren, dass es in seinen Stücken nicht vor Kitsch und Schwülstigkeit trieft.
Über die vergangenen zwei Jahrzehnte hat Hecker sich damit gerade auch im asiatischen Raum von China bis Japan, von Taiwan bis Südkorea eine erstaunliche Popularität aufgebaut. Nachlesen lässt sich darüber auch in seiner 2012 erschienenen Autobiografie „The Rise and Fall of Maximilian Hecker“.
Mit „Neverheart“ gibt es jetzt nicht nur ein neues Album von Maximilian Hecker, sondern mit „Lottewelt“ hat er kürzlich auch seinen Debütroman veröffentlicht. In dem erzählt Hecker die Geschichte eines Mannes, dessen Leben nachhaltig durch die Geburt und den frühen Tod seiner Schwester Liselotte geprägt ist.
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Clemens Schick
45:41|Clemens Schick wird 1972 in Tübingen geboren und wächst in Stuttgart auf.Nach dem Abi 1992 zieht er für das Studium an der Akademie für darstellende Kunst nach Ulm. Doch nach einem Jahr verlässt er Ulm und geht mit 22 Jahren für acht Monate ins Kloster eines internationalen ökumenischen Männerordens in Frankreich.1993 macht er sich auf nach Berlin – die Stadt, die bis heute seine Basis ist. Hier studiert er an der Berliner Schule für Schauspiel. Um sich das zu finanzieren, arbeitet er als Landschaftsgärtner, Türsteher und Kellner.Und weil Schick gesegnet ist mit einem umwerfend attraktiven Äußeren, steht er 2001 sogar der weltberühmten US-Fotografin Nan Goldin in Paris Modell – in einem homoerotischen Setting. Dabei outet sich Schick erst 13 Jahre später als homosexuell.Seit den 90ern spielt er Theater – nach und nach in Dresden, Frankfurt, Wien, Hamburg, Stuttgart, Zürich, Köln, Hannover und Berlin.Trotz all dieser Engagements kriegt er es hin, in nationalen und internationalen TV- und Kino-Produktionen mitzumischen. Schon früh in seiner Karriere setzt er 2006 als rechte Hand von Filmbösewicht Le Chiffre – gespielt von Mads Mikkelsen – in Daniel Craigs Bond-Einstand „Casino Royale“ ein Ausrufezeichen in seine Vita.Obligatorische Krimi-Auftritte zwischen „Tatort“, „Rosa Roth“, „Ein Fall für zwei“ und als Ermittler in „Der Barcelona-Krimi“ gehören bei Schick ebenso dazu wie ein Auftritt in der Star-Wars-Serie „Andor“.In seiner bemerkenswertesten Rolle aber ist Schick er selbst. Als Truppenunterhalter besucht er mehrere Armee-Standorte in Afghanistan, wo er Solotheater spielt.Überhaupt ist er sozial engagiert mit gut austariertem moralischem Kompass. Er ist Mitglied der SPD, setzt sich gegen Castortransporte ein, positioniert sich gegen Antisemitismus und Rassismus und für die LGBTQ+-Community.Außerdem ist er in einer kurzen, aber krassen Rolle als gewalttätiges Oberhaupt einer US-Familie in Luc Bessons „Dogman“ zu erleben. Schick ist quasi der Auslöser für die außergewöhnliche Entwicklung des Dogman, gespielt von Caleb Landry Jones, der im Rollstuhl sitzend eine Hundearmee dirigiert.Page Hamilton
01:59:42|Geboren wird Page Nye Hamilton im Mai 1960 in Portland, Oregon und wächst in Medford auf.In ebendiesem Bundesstaat studiert er Gitarre, um dann für sein Jazzgitarrenstudium nach New York zu ziehen. Dort beginnt er im Avantgarde-Orchester von Glenn Branca zu spielen.Zwischenzeitlich verschlägt es Hamilton als Austauschstudent 1983 auch nach Stuttgart. Deshalb kann er bis heute einige Brocken Deutsch.In den 80ern schließt er sich der Band Of Susans an und gründet 1989 Helmet, die harten Rock zwischen Alternative Metal, Post-Hardcore und Noiserock spielen.Zwischen 1990 und 2023 veröffentlicht er mit der Band neun Alben. Parallel arbeitet er an Soundtracks und produziert gelegentlich. Außerdem ist Hamilton kurzeitig David Bowies Live-Gitarrist.Wenn er nicht mit Helmet tourt, dann spielt er auch mal Jazz mit dem Page Hamilton Quintett oder den Jazz Wannabes. Oder er gibt Gitarrenunterricht aus seinem Heimstudio in Los Angeles heraus.Jim Adkins
01:06:20|Jim Adkins kommt als James Christopher Adkins im November 1975 zur Welt. Aufgewachsen ist er in Mesa, einer Halbe-Millionen-Einwohner-Metropole im US-Wüstenstaat Arizona.Er spielt Gitarre, seitdem er in der zweiten Klasse ist. Durch seinen Cousin aus Nebraska lernt er irgendwann Fugazi kennen. Das ändert einiges.Nach ersten Bands in der Mountain View High School gewinnt ihn Schlagzeuger Zach Lind für seine Band. Die nennt sich bald Jimmy Eat World.Das namenlose Debütalbum von 1994 hat als physische Kopie kaum die Grenzen von Arizona, geschweige denn Der USA verlassen. Vielmehr gilt „Static Prevails“ von 1996 als der eigentliche Einstand der Band. Jimmy Eat World spielen darauf einen mitreißenden, mal hymnischen, mal zurückhaltenden Mix aus Pop-Punk und Post-Hardcore. Die Genrezuschreibung Emo hassen sie. Mit den Bands dieser Peer-Group teilen sie sich jedoch seitdem Bühnen und Split-Singles.Acht weitere Alben haben Jimmy Eat World seitdem veröffentlicht. Ihren guten Ruf als Songwriter haben sie sich bis heute bewahrt.Jascha Kreft
01:57:26|Jascha Kreft ist 1990 in einem Städtchen namens Norden in Ostfriesland zur Welt gekommen und dort auf dem flachen Lande aufgewachsen.Mit 21 zieht er nach Berlin. Er landet im Dunstkreis der legendären 8mm Bar, wird Schlagzeuger bei der Post-Punk-Psych-Band Sons Of Thyme, mit denen er zwei Alben veröffentlicht.Sein Freund aus Kindheitstagen, Tammo Dehn, zieht auch bald nach Berlin. Mit ihm gründet Kreft das Duo Odd Couple. Zu zweit spielen sie zunächst Garage Rock, wandeln sich im Laufe von fünf Alben jedoch stetig.Gerade erschienen ist „Rush-Hour des Lebens“, auf dem Odd Couple sich zwischen Neo-Krautrock, Psych-Pop, Dada und Gaga ausleben.Als Multiinstrumentalist hilft Kreft mal bei CV Vision, Cult Hands oder dem Frank Popp Ensemble am Schlagzeug aus oder kümmert sich um Layouts und Fotos befreundeter Künstler.Mit Pult hat er außerdem 2024 eine neue Band gegründet. Wieder ein Duo, diesmal instrumental und irgendwo zwischen Psych, Worldbeat und Americana pendelnd.Außerdem haben die 70s Heavy Rocker Kadavar 2023 Kreft eingestellt. Mit ihm als Verstärkung am Synthesizer und der zweiten Gitarre erfinden sich Kadavar auf ihrem Album „I Just Want To Be A Sound“ neu.Weil all das aber nicht unbedingt den Kühlschrank füllt, hat Kreft einst seine Ausbildung bei Motor Music gemacht und arbeitet immer wieder bei Labels und Verlagen. Mit Geld hat er ein eigenes Label mit Kreativpartner Tammo Dehn ins Leben gerufen. Manchmal modelt er auch, oder er legt als DJ auf.Johann Scheerer
01:51:32|Geboren wird Johann Scheerer im November 1982 in Henstedt-Ulzburg im Süden Schleswig-Holsteins. Seitdem lebt und arbeitet Scheerer in Hamburg.Seine Biografie kommt nie ohne den Umstand aus, dass sein Vater Jan Philipp Reemtsma 1996 entführt und nach Zahlung von vielen Millionen DM wieder freigelassen wurde.Für den damals noch 13-jährigen Scheerer ein einschneidendes Erlebnis. Später wird er die Ereignisse im Roman „Wir sind dann wohl die Angehörigen“ verarbeiten, die Zeit danach in einem weiteren namens „Unheimlich nah“.Seit den 90ern hat sich Scheerer vornehmlich der Musik verschrieben. Er spielt selbst immer wieder in Bands, beginnt aber schon früh, zu produzieren und aufzunehmen.Seit 2006 tut er das im komplett analogen Tonstudio Clouds Hill Recordings, idyllisch in einem alten Hafengebäude am Elbpark in der Billwerder Bucht gelegen.Zu den vielen Künstler*innen und Bands, die dort ein- und ausgegangen sind, gehören Pete Doherty, Omar Rodriguez-Lopez mit seinen Bands At The Drive-In, The Mars Volta und Bosnian Rainbows und die Krautrock-Avantgarde-Pioniere Faust.Scheerer arbeitet obendrein als Verleger, Label-Macher, hat mehrere Dokumentationen und Musikfilme mitproduziert und ist Vater von vier Kindern.Im April ist sein drittes Buch „Play“ erschienen, das – erneut autobiografisch geprägt – die Geschichte eines Musikmanagers erzählt, der zwischen Tourleben, Kunstarbeit und Familie balanciert.Steven Wilson
01:15:47|Steven Wilson wird am 3. November 1967 in Kingston upon Thames, südwestlich von London geboren und wächst ab dem sechsten Lebensjahr in Hemel Hempstead auf.Mit acht beginnt er, sich für Musik zu interessieren. Er bekommt Gitarren- und Klavierunterricht. Mit 12 beginnt er mit einem Multitrack-Tape-Recorder und einem Vocoder zu experimentieren. Beides hat ihm sein Vater gebastelt. Der ist Elektroingenieur.Da ihm die Musik der 80er zeitweise nicht viel gibt, vergräbt er sich in die große Alben der Jahre 1967 bis 1977. Er entdeckt Psychedelic, Prog, Kraut und Punk für sich und wird zum alles absorbierenden Supernerd.Bald gründet er mit verschiedenen Freunden verschiedene Bands. Mit denen veröffentlicht er erste Tapes.1987 tritt Wilson gleich mit zwei Band-Projekten in Erscheinung. Beide werden seinen Werdegang als Musiker maßgeblich prägen: No-Man, die Synth-Pop und Progressive Rock vereinen und Porcupine Tree, die gitarrenlastiger sind, mit Elementen aus Psych, Prog und Metal arbeiten.In den fast 40 seitdem vergangenen Jahren hat Wilson mit Blackfield, Continuum, Bass Communion, Storm Corrosion und als Solokünstler unzählige Alben veröffentlicht.Seinen Ruf als legitimer Erbe der großen Prog-Bands der 70er hat er nicht nur als meisterhafter Gitarrist, sondern auch als Remixer untermauert. In dieser Funktion hat er an Alben von Yes, King Crimson, Marillion, Jethro Tull Gentle Giant, Ultravox, ABC und vielen mehr gearbeitet.Mit „The Overview“ ist am 14. März sein achtes Soloalbum erschienen.Joy Denalane
02:01:45|Max Herre
01:29:01|Max Herre kommt im April 1973 in Stuttgart zur Welt, wo er auch aufwächst. Der Soundtrack in seinen jungen Jahren besteht vor allem aus deutschsprachiger Musik, Künstlern aus den 60ern und 70ern, aus Soul, Funk und Jazz – und dann selbstverständlich HipHop. Er ist erst 15, als er seine erste Band Seedless Jam gründet. Sein erstes HipHop-Projekt heißt Agit Jazz. Die sind Teil einer Stuttgarter Szene, der Kolchose, aus der auch das Trio Freundeskreis 1996 hervorgeht. Mit „Quadratur des Kreises“ und „Esperanto“ veröffentlichen Freundeskreis zwei Hit-Alben in der zweiten Hälfte der 90er Jahre. Es ist weltgewandter, geschmackvoller, mitunter politischer HipHop – die deutschsprachige Variante des „Conscious Rap“ der US-Vorbilder. Der fotogene, sanftmütige wie intellektuelle Rapper Herre wird der Erfolg und der Rummel um seine Person bald zuviel. Er zieht sich in den frühen 00er Jahren zurück, wird erstmals Vater. Die Mutter: Sängerin Joy Denalane. Herre lernt sie 1999 kennen. Sie heiraten. Er zieht 2002 zu ihr nach Berlin. Ein Jahr später kommt ihr zweiter Sohn zur Welt. 2007 trennen sie sich – und sind seit 2011 wieder ein Paar. Da passt es, dass die beiden als Max & Joy zuletzt das Liebeslied-Konzeptalbum „Alles Liebe“ veröffentlicht haben. Herre arbeitet als Produzent, ist Mitbetreiber des Labels Nesola und etabliert sich ab 2004 als Solokünstler. Dem unbetitelten Debütalbum folgen drei weitere sowie ein MTV-Unplugged und zwei kooperative Alben mit der Jazz-Band Web Web.Fred Armisen
01:18:36|Fereydun Robert Armisen kommt 1966 in Hattiesburg, Mississippi zur Welt und wächst in New York auf.. Seine Mutter stammt aus Venezuela, sein Vater, Sohn des japanischen Tänzers Masami Kuni, ist in Soltau in der Lüneburger Heide geboren.Mit 18 hat Armisen seine erste Punk-Band. Sein Kunststudium bricht er ab und zieht nach Chicago, wo er als Schlagzeuger Teil der Band Trenchmouth wird. Die spielt eine kantige Mischung aus Post-Hardcore und Post-Punk.Bald schlägt er eine zweite Karriere als TV- und Filmkomiker ein. Er ist etwa das am drittlängsten agierende Mitglied des Comedy-Klassikers „Saturday Night Live“ – und verkörpert dort allerhand kultisch verehrte Charaktere.Ab 2011 ist er neben Carrie Brownstein von der Band Sleater-Kinney in der Sketch-Serie „Portlandia“ zu sehen, in denen er das Hipstertum von Fahrradkurieren über Indie-Musiker bis hin zu lesbischen Buchladenbetreiberinnen auf die Schippe nimmt.Darüber hinaus taucht er immer wieder in kleinen und Kleinstrollen in Filmen wie „The Rocker“, „Tenacious D in the Pick Of Destiny“ und „Anchorman“ auf. Außerdem als cooler Nachbar in einer Simpsons-Folge.Zuletzt war er Teil der Netflix-Hitserie „Wednesday“, wo er Wednesday Addams‘ Onkel Fester spielt.Armisen ist zudem immer auch musikalisch aktiv. Ob das Comedy-Bands im Rahmen von „Saturday Night Live“ sind, sein eigenes musikalisches Bühnenprogramm, eine Schlagzeuger-Position bei der Blue Man Group oder als Bandleader der Haus-Band in der „Tonight Show“ mit Seth Meyers.